Solistes Européens Luxembourg
(c) SEL

Sechs Orchesterkonzerte (aufgeteilt in zwei Reihen), vier Kammermusikabende und ein Festkonzert zum 25. Jahrestag der Gründung des Orchesters bilden das Programm 2014/15 der ‘Solistes Européens, Luxembourg’. Zu den eingeladenen Solisten gehören die Brüder Capuçon (gleich zweimal im Doppelpack), die Geiger Vadim Repin und Michael Barenboim sowie die Pianisten Gerhard Oppitz, Frank Braley und Jean Müller.

Eröffnet wird die Saison 2014/15 am 22. September mit einem Festkonzert zum 25-jährigen Bestehen der ‘Solistes Européens, Luxembourg’. Renaud Capuçon, Gautier Capuçon und Frank Braley spielen dabei Beethovens Tripelkonzert. Chefdirigent Christoph König dirigiert weiterhin die ‘Neue Welt’-Symphonie von Antonin Dvorak sowie ein neues Werk des erfolgreichen Luxemburger Komponisten Marco Pütz, ‘Strömungen’.

Im ersten Abokonzert ist dann Vadim Repin mit dem Violinkonzert von James MacMillan zu Gast. Über dieses dreisätzige, Repin gewidmete Konzert (Dance, Song, Song and Dance) schrieb die New York Times: « Composed in memory of Mr. MacMillan’s mother, who died in 2008, the concerto derives its considerable emotive impact from graceful and grotesque elements juxtaposed with a dreamy illogic. (…) However wayward the concerto might have seemed in a first listening, Mr. Repin’s unshakable bravura and the orchestra’s magnificent playing made a compelling case for it. Audience response was rousing and sustained. »

‘Paris et l’humour dans la Musique, c’est du sérieux?’ nennt sich ein Programm mit zwei Pariser Symphonien von Joseph Haydn sowie den kecken Kompositionen ‘Paris’ und ‘Divertissement’ von Jacques Ibert.

‘Jenamy und die Sehnsucht nach dem Süden’ wird mit Boccherinis 6. Symphonie, Mendelssohns Italienischer und Mozarts ‘Jenamy’-Konzert thematisiert (Solist Jean Müller).

Die Brüder Capuçon sind im März 2015 zum zweiten Mal zu Gast und spielen im Programm ‘Die Nordmänner kommen’, das Doppelkonzert von Johannes Brahms. In diesem ‘Surprise’-Programm ist ein Werk geplant, das bis zum Konzert geheim bleibt, es dürfte sich aber, dem Titel des Konzerts entsprechend, um das Werk eines Nordeuropäers handeln.

Im vorletzten Konzert ist Gerhard Oppitz der Solist im 2. Klavierkonzert von Johannes Brahms. Gekoppelt ist dieses Werk mit der Künstler-Quadrille von Johann Strauss sowie der 4. Symphonie von Franz Schubert, der sogenannten ‘Tragischen’.

Dem Geiger Michael Barenboim (er ist der Sohn des berühmen Vaters) obliegt es, die Saison der SEL zu beenden. Er spielt das Mendelssohn-Konzert, während Christoph König auch noch die Freischütz-Ouvertüre dirigiert, sowie die Vierte Symphonie von Robert Schumann. Mit diesem Programm tritt das Orchester auch in der Kölner Philharmonie auf.

Christoph König und Orchestermanager Eugène Prim haben also wieder ein schönes und attraktives Programm zusammengestellt, das sicherlich erneut viele Musikfreunde in die Luxemburger Philharmonie locken wird. In der zu Ende gehenden Saison waren das im Schnitt 1.000 Personen pro Konzert, darunter immer jeweils auch eine große Gruppe von Jugendlichen, da das Orchester mit Lyzeen und Universitäten zusammenarbeitet und den Jugendlichen von einem Sponsor bezahlte Karten gratis anbieten kann. Zwischen 50 und 100 junge Leute profitieren davon, und etliche von ihnen nutzen die ihnen gebotene Möglichkeit, auch einer Probe beizuwohnen, wie Projektleiter Georges Backes unterstrich.

Chefdirigent Christoph König betonte bei der Pressekonferenz einmal mehr, wie sehr es ihm am Herzen liegt, in Luxemburg, wo er viel Wärme und Gemütlichkeit spürt, mit seinem Orchester bestmögliche Konzerte zu geben, die, wie er sagt, hart erarbeitet werden. Auch mit einer so ausgezeichneten Musikerschar, wie es sie in den ‘Solistes Européens, Luxembourg’ gebe, sei nichts selbstverständlich, es sei nie einfach, und jedes Programm erfordere harte Arbeit.  Das Resultat aber befriedige ihn doch sehr, denn mit den ‘Solistes Européens, Luxembourg’, davon ist er überzeugt, habe Luxemburg eine ‘Perle’.

Die Eintrittspreise für die kommende Saison wurden nicht angehoben und sind immer noch relativ niedrig (zwischen 20 und 50 Euro pro Konzert), aber eine Preiserhöhung wird wohl für die nachfolgende Saison nicht ausbleiben, da die Philharmonie, wie Eugène Prim sagte, den Mietpreis ihrer Säle schon für die Saison 2014/15 in zwei Etappen um insgesamt 16 Prozent erhöhen werde.

Die SEL veranstalten neben ihren Orchesterkonzerten auch noch die Kammermusikreihe ‘Camerata’, in der in dieser Saison die Schlagzeuger Michel Mootz, Paul Mootz, Netty Glesener & Christopher Hastings, die Pianistin Cathy Krier und das Gürzenich Quartett Köln, der Oboist Katsuya Watanabe und sein Klavierbegleiter David Johnson sowie die Pianistin Kae Shiraki auftreten werden.

In einer wirtschaftlich unsicheren Zeit haben die ‘Solistes Européens, Luxembourg’ 2013 ein ausgeglichenes finanzielles Resultat vorlegen können und die Leiter des Orchesters sind stolz auf die gesunde Verteilung ihrer Einnahmen. Nur zu einem Drittel seien die SEL vom Staat abhängig, ein weiteres Drittel der Einnahmen komme aus dem Kartenverkauf, und das letzte Drittel sei das Geld der Sponsoren, ohne die allerdings ein Weiterbestehen des Orchesters nicht möglich wäre.

Weitere Informationen: www.sel.lu

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