Melodies; Michael Balakirev: Impromptu für Violine und Klavier, Alexander Glazunov: Elegie op. 44 + Meditation op. 32; Michael Glinka: Violasonate in d-Moll; Modest Mussorgsky: Sorochinsky + Gopak; Prokofiev: Romeo und Julia (Auszüge); Nikolai Rimsky-Korsakov: Hummelflug; Piotr Tchaikovsky: 6 Stücke op. 19 Nr. 4, Nocturne + Pezzo Capriccioso op. 62 + 6 Romanzen op. 6 Nr. 3 None but lovely heart + Souvenir d'un lieu cher op. 42 Nr. 3: Mélodie; Rumen Cvetkov, Viola, Ludmil Angelov, Klavier; 1 CD Aria Classics ARIA008; Aufnahme 2022, Veröffentlichung 17.03.2023 (75'20) – Rezension von Uwe Krusch

Auf diesem Album finden sich Werke von sieben Komponisten, die alle dem slawischen Kulturraum zugerechnet werden können. Die beiden aus Bulgarien stammenden Musiker Rumen Cvetkov, Viola, und Ludmil Angelov, Klavier, haben diese Auswahl getroffen, um in eigenen und fremden Bearbeitungen für ihre Instrumente dieses melodienreiche Material einzuspielen.

Dabei finden sich bekannte Beispiele wie etwa Souvenir d’un lieu cher von Tchaikovsky oder auch der Hummelflug von Rimsky-Korsakov. Gerade letzteren mag man in der Version für die Bratsche im Vergleich zur Geigenfassung als besonders passend ansehen, machen doch Hummeln im Vergleich zu ihren Verwandten, den Bienen, mit ihrem gedrungenen Körperbau und dem tieferen Ton beim Fliegen in etwa den Unterschied von der Geige zur Bratsche anschaulich. Andere Werke, wie die Sonate von Glinka und auch das Impromptu von Balakirev dagegen sind kaum einmal zu hören und deshalb ist ihre Einspielung hier wertvoll.

Die Absicht der Interpreten, die Schönheit slawischer Musik genießen und weitergeben zu können, geht auf. Die lange bestehende enge Bindung der beiden Musiker führt hier zu einer eindrucksvollen Vereinigung. Cvetkov beherrscht sein Instrument makellos. Er zeigt, dass die etwas tiefere Stimmlage der Bratsche mehr Sonorität und Volumen bietet, die Behändigkeit darunter nicht leiden muss. Ein vereinzelter Schlenzer oder eine gehuschte Tonkaskade schaden dem positiven Eindruck nicht. Gerade auch in den für die Viola schwierigen Stücken wie dem Pezzo Capriccioso von Tchaikovsky, eigentlich für Cello und Klavier zeigt Cvetkov in beeindruckender Weise, dass er nicht zurückschreckt und das auch nicht muss.

Pianist Angelov weist auf die sehr tiefen Gefühle in den Werken hin. Ausgehend von seinen pianistischen Fähigkeiten, der engen Verbundenheit mit dem Bratschisten und der Freude an dieser Musik gelingt ihm eine stilreiche Darstellung der Musik, die im Zusammenklang mit dem Bratscher ihre Wirkung auf den Hörer nicht verfehlen dürfte.

This album features works by seven composers, all of whom can be categorized as belonging to the Slavic cultural area. The two musicians Rumen Cvetkov, viola, and Ludmil Angelov, piano, who come from Bulgaria, have made this selection in order to record this melody-rich material in their own and other people’s arrangements for their instruments.

There are well-known examples such as Souvenir d’un lieu cher by Tchaikovsky or the Flight of the Bumblebee by Rimsky-Korsakov. The latter in particular may be seen as particularly appropriate in the version for viola compared to the violin version, since bumblebees, compared to their relatives, the bees, with their stocky build and deeper tone when flying, roughly illustrate the difference between the violin and the viola. Other works, such as Glinka’s Sonata and also Balakirev’s Impromptu, on the other hand, are rarely heard, and so their recording here is valuable.

The intention of the performers to enjoy and pass on the beauty of Slavic music comes to fruition. The long existing close relationship of the two musicians leads here to an impressive union. Cvetkov masters his instrument flawlessly. He demonstrates that the slightly lower register of the viola offers more sonority and volume, and that dexterity need not suffer as a result. An occasional flick or a scurried cascade of notes does not harm the positive impression. Especially in the pieces that are difficult for the viola, such as Tchaikovsky’s Pezzo Capriccioso, actually for cello and piano, Cvetkov shows in an impressive manner that he does not shy away and does not have to.

Pianist Angelov points out the very deep feelings in the works. Drawing on his pianistic skills, close affinity with the violist, and enjoyment of this music, he manages a stylistically rich performance of the music that, in unison with the violist, is unlikely to fail to have its effect on the listener.

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