Alle von Dvorak für Solocello komponierten Werke sowie weitere für Cello und Klavier vom Komponisten bearbeitete Stücke bietet die vorliegende Einspielung an. Für den Orchesterpart im Konzert zeichnet das Romanian Chamber Orchestra unter der Leitung von Cristian Macelaru verantwortlich, ansonsten begleitet wie schon bei früherer Gelegenheit Danae Dörken am Klavier den Cellisten Benedikt Klöckner.
Das Cellokonzert gehört sicherlich zu den Paradestücken für das Repertoire eines jeden Cellisten. Klöckner und seine rumänischen Partner geben dem Werk im ersten Satz einen eher lyrischen und nachdenklichen Ton als es virtuos zu betonen. Die schöne Kantilene ist gefragt, nicht der knackige Antritt. Erst auf der Zielgeraden des Satzes ziehen die Beteiligten eine etwas auftrumpfende Karte, ohne deswegen kantig zu werden. Mit fließenden Impetus wird der zweite Satz realisiert, wobei der Solist drängendem Gestus die Intensität befördert. Auch hier zeigt sich das Orchester als gut auf den Solisten reagierender Partner, der mit insgesamt guten Leistungen der Solisten aus dem Ensemble heraus und in der Gruppe zu gefallen weiß. Im Finale dagegen wird es burschikoser und tänzerischer, ohne deswegen im Tempo getrieben zu wirken. Vielmehr bleibt auch hier die Zeit, jede Phrase geformt auszuspielen. Im Verlauf des Satzes bieten sich auch hier wieder gedankenbeschwingt modellierte Phasen an, bevor es mit Charakter weiter geht.
Mit seinem durchweg ausdrucksstarken und klangschönen Spiel weiß Klöckner das von ihm zierte Wort von Dvorak, « Das [Cello] ist ein Stück Holz, das oben kreischt und unten brummt!“ eher ad absurdum zu führen, als es zu bestätigen. Sicher in der Handhabung des Instruments wie auch in der Formulierung der musikalischen Gedanken gibt Klöckner einen charaktervollen Instrumentalisten, der sich in den Dienst der Musik stellt und damit Erfolg hat.
Die Pianistin Danae Dörken hat bereits in anderem Repertoire zusammen mit dem Cellisten ihre eigenen Fähigkeiten gezeigt und beide haben im Zusammenspiel mit bester Abstimmung aufeinander gewirkt. Dieses vertraute und gepflegte Duowirken prägt auch hier die jeweiligen Stücke auf famose Weise. Bei ihnen dominiert ein ungekünstelt fließendes Spiel, das Wärme, Innigkeit und intelligent gestaltetes Interpretieren mit sich bringt. Während sie in Waldesruhe noch eher den moosigen Boden als Hintergrund formuliert, bietet sie folgend deutlich stärkere pianistische Anteilnahme im ausfeilten Dialog mit dem Cellisten.
This recording offers all of Dvorak’s works composed for solo cello as well as other pieces arranged by the composer for cello and piano. The Romanian Chamber Orchestra under the direction of Cristian Macelaru is responsible for the orchestral part in the concerto, otherwise Danae Dörken accompanies the cellist Benedikt Klöckner on the piano, as she has done on previous occasions.
The cello concerto is certainly one of the showpieces in any cellist’s repertoire. Klöckner and his Romanian partners give the work a more lyrical and thoughtful tone in the first movement rather than emphasizing it with virtuosity. The beautiful cantilena is called for, not the crisp attack. It is only on the home stretch of the movement that the participants pull out a somewhat trumped-up card, without becoming edgy as a result. The second movement is realized with flowing impetus, with the soloist adding to the intensity with a pressing gesture. Here, too, the orchestra shows itself to be a good partner that reacts well to the soloist, with good performances overall from the soloists in the ensemble and in the group. In the finale, on the other hand, it becomes more tomboyish and dance-like, without seeming to be driven forward in tempo. On the contrary, there is still time to play out each phrase in a well-formed way. In the course of the movement, there are again thought-provokingly modeled phases before the movement continues with character.
With his consistently expressive and beautiful-sounding playing, Klöckner knows how to take Dvorak’s adorned words, “The [cello] is a piece of wood that shrieks at the top and hums at the bottom!” ad absurdum rather than confirming them. Klöckner’s handling of the instrument as well as his formulation of musical ideas is assured, and he is an instrumentalist full of character who puts himself at the service of the music and succeeds in doing so.
The pianist Danae Dörken has already shown her own abilities in other repertoire together with the cellist, and both have worked together with the best of coordination. This intimate and cultivated duo work also characterizes the respective pieces here in a splendid way. Their playing is dominated by an unaffected fluidity that brings warmth, intimacy and intelligent interpretation. While in Waldesruhe she still tends to formulate the mossy ground as a background, she then offers much stronger pianistic involvement in a sophisticated dialog with the cellist.