Pregon del Cantante Vagabundo: Bardia Charaf: Pregón del cantante vagabundo, Variationes sobre la vida que es un sueño, Cheveux noirs dansantis, Farshe nour, Herbstnebel, Étendue surl’herbe, Royds Fuentes-Imbert: Canción cómica de un circo callejero, Pregón del cantante vagabundo, Miniatura del amor collejero, Étienne Moulenié: Fantasia für 4 Violen, Traditionel: Le Roy a fait battre tambour, Quand je menais les chevaux boire; Ensemble Ad Fontes; 1 CD Ars Produktion 38 574; Aufnahme 10/2019, Veröffentlichung 02/10/2020 (60'26) – Rezension von Uwe Krusch

Wenn man das Leben als eine Wanderung betrachtet, auf der gesungen wird, dann ist es im Grunde unerheblich, ob ein Sänger wandert oder ein Wanderer singt. Wichtig ist, dass die Wanderung hörenswerte Stationen erreicht. Einen solchen musikalischen Weg beschreibt diese CD, die die alte Musik Spaniens und des Orients zusammenführt. Doch werden sozusagen Schlenker eingebaut, die die alte Musik aus der Zeit der Troubadoure um neue Kompositionen von Bardia Charaf, Mitglied des Ensembles ad Fontes, erweitert, für die er freilich das alte Instrumentarium nutzt. Dadurch erzielt er ein Spannungsfeld, das zum Austausch anregt. Und natürlich widmen sich die Lieder dem einen großen Thema, der Liebe in ihren glücklichen und in ihren weniger erfreulichen Ausprägungen.

Das vor zehn Jahren als Les Elemens gegründete Ensemble tritt heute unter dem Namen Ad Fontes auf und residiert in Basel. Dass es ungewöhnliche Programmwelten erweist, ist nicht nur ein Merkmal dieser CD, sondern der generelle Ansatz dieser Musiker.

Ihnen gelingt es mühelos, zwischen alt und neu hin und her zu wandern. Die Werke vermengen sich in unauffällig charmanter Weise, so dass man keine Brüche hört. Das Ensemble lebt die Musik mit ebenso leichter Hand wie mit tiefgehendem Verständnis. Dadurch erreichen sie eine die Emotionen spiegelnde Wiedergabe, die dem Hörer diese Musik nahe bringt.

Das Beiheft gibt neben einigen Hinweisen auf die Werke die Texte im Original, also Spanisch und Französisch wieder und zeigt Fotos der Musiker. Die Aufnahmetechnik hat die Singstimme ebenso wie die Instrumente angenehm eingefangen, so dass diese Aufnahme unweigerlich Lust macht, mit einem Lied auf den Lippen mitzuwandern.

If one considers life as a walk with singing, then it is basically irrelevant whether a singer walks or a walker sings. But it is important that the walk reaches stages worth listening to. Such a musical path is described on this CD, which brings together the ancient music of Spain and the Orient. However, there are, so to speak, detours built in, which combines this old music from the time of the troubadours with new compositions by Bardia Charaf, member of the Ensemble ad Fontes, for which he uses the old instruments.
The ensemble succeeds effortlessly in combining old and contemporary works, which blend together in an inconspicuously charming way. The performances are light and spirited and show the musicians’ deep understanding of this repertoire.
The booklet has an introductory text, it reproduces the texts in the original, i.e. Spanish and French, and shows photos of the musicians. The recording crew has captured the singing voice as well as the instruments in a pleasant way, so that this release inevitably makes you want to wander along with a song on your lips.

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