Simon Laks: Sämtliche Lieder & Melodramen; Ania Vegry, Sopran, Katarzyna Wasiak, Klavier, Dominique Horwitz, Sprecher; 2 CDs EDA 045; Aufnahmen 2019/2020, Veröffentlichung 04.06.2021 (119') - Rezension von Remy Franck

Der in den letzten Jahren wiederentdeckte französisch-polnische Komponist Simon Laks (1901‐1983) hat über 40 Lieder hinterlassen, die allesamt auf die 2 CDs passen, die EDA nun veröffentlicht. Zum Leben des Komponisten verweise ich auf eine Rezension meines Kollegen Uwe Krusch. Die Lieder sowie ein Melodram entstanden hauptsächlich in den späten 1930er und 1960er Jahren. Die Texte stammen von französischen und polnischen Autoren.

Ein wichtiger Zyklus von acht Nummern sind die Acht Jüdischen Volkslieder, die Laks 1947 bearbeitete.

Die Lieder sind sehr melodisch und einfallsreich komponiert, variieren zwischen einfachem Café-Concert-Stil und tiefschürfenden Emotionen, wenn es um existentielle Fragen oder gar Erinnerungen an Auschwitz oder Dachau geht. Für den Hörer bringt das einen ständigen Wechsel an Gefühlswelten und die Erfordernis, vor allem auf der zweiten CD, eines immer wieder zu justierenden Hörverhaltens.

Die Interpretationen sind richtig gut, mit feiner Differenzierung der Charaktere der einzelnen Lieder, so dass man dieses Album jedem empfehlen kann, der Lieder mag oder auch nur einen immer noch zu wenig bekannten Komponisten in einer seiner wichtigsten Schaffensgattungen entdecken will. Die Tonaufnahmen sind ebenfalls sehr gut und angenehm im Klangbild. Zwei Booklets liefern Hintergrundinformation sowie, sehr wichtig besonders in diesem Fall, sämtliche Liedtexte.

The French-Polish composer Simon Laks (1901-1983), rediscovered in recent years, left over 40 songs, all of which fit on the 2 CDs that EDA is now releasing. On the composer’s life, I refer to a review by my colleague Uwe Krusch.
The songs, as well as a melodrama, were written mainly in the late 1930s and 1960s. The texts are by French and Polish authors.
An important cycle is Eight Jewish Folk Songs, which Laks arranged in 1947.
The songs are highly melodic and imaginatively composed, varying between simple café-concert style and profoundly emotional when dealing with existential questions or even memories of Auschwitz or Dachau. For the listener this brings constant emotional shifts and the requirement, especially on the second CD, of a listening behavior that has to be adjusted again and again.
The interpretations are really good, with fine differentiation of the characters of the individual songs, so that this album can be recommended to anyone who likes songs or just wants to discover a still too little known composer in one of his most important creative genres. The recorded sound is also very good and pleasant. Two booklets provide background information and, very important especially in this case, all lyrics.

  • Pizzicato

  • Archives