Roberto Sierra: Kandinsky + Clarinet Sonata + Treinta y tres formas de mirar un mismo objeto; Ensemble Continuum; 1 CD Naxos 8.559849; Aufnahmen 2010-2014, Veröffentlichung 05/2018 (64'55) – Rezension von Remy Franck

Der aus Puerto Rico stammende Roberto Sierra hat mit seinem 11-sätzigen Werk ‘Kandinsky’ für Violine, Bratsche, Cello und Klavier ein schillerndes Kammermusikwerk geschaffen, das eine Auswahl von Vassily Kandinskys Gemälden in spannenden Auseinandersetzungen mit der Malerei musikalisch beschreibt.

Hier intimistisch, dort aggressiv virtuos ist Sierras Stil in diesem Stück eigentlich moderner als in vielen anderen Werken, wozu er natürlich durch Kandinskys Werke inspiriert wurde. Mit kräftigen Tonschlägen, fetten Farbklecksen und schnittigen Glissandi ist es ein wirklich attraktives Werk.

Mit ihren Sätzen ‘Salseado’, ‘Delicado y espressivo’, ‘Energico’ und ‘Veloz (with swing)’ verlangt die ‘Klarinettensonate’ mit durchaus auch karibischem Touch technisch höchste Kunstfertigkeit vom Solisten. Moran Katz hat die Technik, um diese Musik absolut faszinierend werden zu lassen.

Die mit fast einer halben Stunde bisher längste Kammermusikkomposition Sierras, ‘Treinta y tres formas de mirar un mismo objeto’ (33 Wege ein und dasselbe Objekt anzusehen) wurde für die Pianisten des Ensembles ‘Continuum’, Cheryl Seltzer und Joel Sachs, komponiert. In diesen 33 Variationen zeigt sich als ein Meister dieser Musikform. Die Interpreten spielen mit totaler Hingabe spannend und abwechslungsreich.

This is an attractive chamber music program with works from Roberto Sierra, showing him as an inspired and inventive composer. The performances are committed and eloquent throughout.

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