Johannes Brahms: Tragische Ouvertüre d-Moll op. 81 + Symphonie Nr. 1 c-Moll op. 68; Berliner Philharmoniker, Kirill Petrenko; # Berliner Philharmoniker Recordings BPHR 250561; Aufnahmen 02.2024, 09.2025, Veröffentlichung  07.11.2025 (digital), 21. 11.2025 (CD); (56'33) - Rezension von Remy Franck ** (For English please scroll down)

Gleich von den ersten Takten der Tragischen Ouvertüre an, mit der das Programm beginnt, bemerkt der Hörer die schiere Intensität und die Fülle des Musizierens, die Sorgfalt, mit der Petrenko den musikalischen Linie folgt und diese transparent zusammenführt, um das nicht präzisierte Drama erlebbar zu machen. Das ist klanglicher Luxus!

Nicht weniger luxuriös folgt dann die Erste Symphonie in einer Interpretation, die im perfekten Bogen, immer finalwärts gerichtet, den ersten mit dem letzten Takt verbindet. Petrenkos formende Hände sind dabei unablässig zu spüren, weil das Orchester auf jede kleine Geste zu reagieren scheint, die Spontaneität des Dirigenten teilt, nuanciert, anzieht, abbremst und einen ungewöhnlichen Detailreichtum hörbar macht. In dieses wogende Schiff braucht man sich nur hinzusetzen, sich am Klangbuffet zu laben und sich beeindrucken zu lassen. Kein Zweifel, dies ist eine der besten Ersten Brahms, die ich in den letzten 60 Jahren gehört habe, die Gänsehaut sei mein Zeuge.

From the first bars of the Tragic Overture, which opens the program, listeners will notice the sheer intensity and richness of the music-making, the care with which Petrenko follows the musical lines and unites them transparently to bring the unspecified drama to life. This is sonic luxury!

No less luxurious is the First Symphony, in an interpretation that connects the first and last bars in a perfect arc, always with the finale in sight. Petrenko’s shaping hands are constantly felt, because the orchestra seems to respond to every little gesture, sharing the conductor’s spontaneity, nuancing, accelerating, slowing down, and making an unusual wealth of detail audible. All you have to do is sit down in this swaying ship, feast on the sound buffet, and let yourself be impressed. No doubt about it, this is one of the best First Brahms I’ve heard in the last 60 years, goosebumps be my witness.

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