Dmitri Shostakovich: Symphonie Nr. 1 op. 10 + Scherzi für Orchester op. 1 & op. 7 + Thema & Variationen für Orchester op. 3 + 5 Fragmente für Orchester op. 42; Orchestre Philharmonique du Luxembourg, Gustavo Gimeno; 1 SACD Pentatone PTC 5186 622; Aufnahme 06/2016, Veröffentlichung 06/2017 (68’33) – Rezension von Alain Steffen

Diese buntgemischte Shostakovich-CD mit u.a. der unterschätzen 1. Symphonie op. 10 bietet ein ungewöhnliches und sehr willkommenes Programm. Gustavo Gimeno, Chefdirigent des Philharmonischen Orchesters Luxemburg, vermag sofort Akzente zu setzen und dem Orchester seinen Stempel aufzudrücken. Das Orchester macht mit und spielt mit großer Begeisterung, einem neuen Klanggefühl, einer frischen Dynamik und einer erstaunlichen Präzision.

Der spanische Dirigent, der scharfe Betonungen und ein straffes Tempi mit sehr klaren Linien anstrebt, erweist sich als interessanter Interpret, der es versteht, Shostakovichs Erstling mit einer besonders vielseitigen Interpretation auszufüllen. Er schreckt nicht davor zurück, diese Symphonie auch als ein emotional nicht überladenes Frühwerk anzusehen.

Die Tonaufnahme von Pentatone ist sehr direkt und tendiert dazu, bei vollem Orchester den Klang etwas zu verdicken. Das kommt in erster Linie durch die unsauberen, ausfransenden Basstöne. Die Klangwirkung hängt dabei sicherlich von der Stereo- oder der Surround-Fassung ab, bleibt aber generell und insbesondere in der Stereofassung bei vollem Orchester etwas diffus, ungenügend scharf konturiert und damit dem Interpretationskonzept eigentlich abträglich.

Here we have a meaty Shostakovich disc, with an appealing program, and a high performance level. The recording’s resonance however lacks precision, though being very close. This is obviously good for the more refined passages, yet lets the full orchestral sound become somehow clouded.

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