William Sterndale Bennett, Felix Mendelssohn-Bartholdy: Klaviersextette; Mitglieder der Symphonia Cymru, Hiroaki Takenouchi, Klavier; 1 CD Artalinna ATL-A039; Aufnahme 2022; Veröffentlichung 12.05.2023 (63'57) – Rezension von Pál Körtefa

Zwei wegen ihrer Besetzung eher selten gehörte Werke hat der Pianist Hiroaki Takenouchi zusammen mit Streichersolisten der Symphonia Cymru eingespielt. Das ist in diesem Fall ein Streichquartett plus Kontrabass, bei Mendelssohn mit zwei Bratschen statt zwei Violinen.

Mendelssohns Sextett kann als ein Miniaturkonzert für Klavier und Streicher gesehen werden, das mit seiner Atmosphäre für den Salon und weniger die Konzertbühne gedacht war, wofür auch die posthume Veröffentlichung sprechen mag, da der Komponist selber dem Werk keine so große Bedeutung beimaß. Die Machart lässt an Hummel, Weber und auch an Louis Spohr denken. Neu bei Mendelssohn ist die elfenhafte Leichtigkeit des Menuetts, die poetisch-frische Farbtöne bringt.

Das Sextett von Bennett schließt sich im Tonfall dem der bereits genannten Komponisten an und zeichnet sich durch die charmante Machart aus, die ebenfalls das Klavier ins Zentrum des Interesses stellt. Schließlich komponierte Bennett es zwischen zwei Klavierkonzerten.

Der Gestaltung der beiden Werke entsprechend hat Hiroaki Takenouchi hier eine fordernde Aufgabe gefunden, die er mit versierter technischer Umsetzung angeht. Mit konturiertem Ansatz bei gleichzeitig perlend frischem Spiel, dem Charakter der Werke entsprechend, weiß Takenouchi zu überzeugen. Musikalisch gewinnt er den beiden Stücken viele hörenswerte Details ab, die er im beschwingten Fluss der Musik einbindet. Dabei kann er auf ein ausgereiztes Spiel verzichten, da bereits der natürliche Fluss die Musik trägt.

Während bei Bennett die Aufnahme ein wenig zu nah am Klavier agiert hat und damit eine Klirrgefahr besteht, ist der Mendelssohn frei von diesen Effekten.

Auch wenn die Streicher eher untergeordnete Rollen in diesen Werken haben, so hat die Aufnahme diese doch angemessen im Klang eingebunden, so dass sie ohne Beeinträchtigung zu hören sind. Die Symphonia Cymru ist ein junges Ensemble. Die Mitglieder sind junge Absolventen unter 30, denen hier eine Auftrittsmöglichkeit geboten wird. Sie finden sich in wechselnden Besetzungen von Kammermusik bis symphonischer Größe zusammen. Hier bieten die beiden Quintette tadellose Leistungen, da sie die sich aus der Musik ergebenden Möglichkeiten für eine bereichernde Gestaltung ausnutzen.

Pianist Hiroaki Takenouchi has recorded two works that are rarely heard because of their instrumentation, together with string soloists from Symphonia Cymru. In this case it is a string quartet plus double bass, in Mendelssohn’s case with two violas instead of two violins.

Mendelssohn’s Sextet can be seen as a miniature concerto for piano and strings, with its atmosphere intended for the salon rather than the concert stage, which the posthumous publication may speak to, since the composer himself did not attach such great importance to the work. The style is reminiscent of Hummel, Weber and also Louis Spohr. New to Mendelssohn is the elfin lightness of the minuet, which brings poetic-fresh hues.

Bennett’s sextet joins in tone with that of the composers already mentioned and is distinguished by its charming manner of making, which also places the piano at the center of interest. After all, Bennett composed it between two piano concertos.

In accordance with the form of the two works, Hiroaki Takenouchi has found a challenging task here, which he tackles with adept technical implementation. With a contoured approach and at the same time sparklingly fresh playing, corresponding to the character of the works, Takenouchi knows how to convince. Musically, he extracts many details from the two pieces that are worth hearing, which he integrates into the lively flow of the music. In doing so, he can dispense with a fully developed playing, since the natural flow already carries the music.

Whereas with Bennett the recording is a bit too close to the piano, creating a risk of clang, the Mendelssohn is free of these effects.

Even though the strings have rather subordinate roles in these works, the recording has appropriately incorporated them into the sound so that they can be heard without detriment. Symphonia Cymru is a young ensemble. The members are young graduates under 30 who are offered a performance opportunity here. They come together in varying lineups from chamber music to symphonic size. Here, the two quintets offer impeccable performances as they take advantage of the opportunities that arise from the music for an enriching performance.

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