Trotz heftiger Proteste in Russland und im Ausland hat die russische Justiz hat den am Dienstag wegen Betrugsvorwürfen festgenommenen Regisseur Kirill Serebrennikov gestern unter Hausarrest gestellt. Der Beschluss einer Richterin gilt bis zum 19. Oktober.

Damit kann Serebrennikov seinem Engagement an der Stuttgarter Staatsoper nicht nachkommen. Er sollte dort ab September Humperdincks Oper ‘Hänsel und Gretel’ einstudieren, die am 22. Oktober Premiere hat.

Die Oper Stuttgart will die Proben ohne Serebrennikov mit Hilfe seines Teams beginnen. Man habe genug Angaben, um das Werk in seinem Sinne vorzubereiten, ließ das Opernhaus verlauten.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Richterin dem Regisseur im Hausarrest ein Kommunikationsverbot aufzwang.

Das Staatliche Ermittlungskomitee wirft Serebrennikov vor, 68 Millionen Rubel (knapp eine Million Euro) staatlicher Gelder unterschlagen zu haben. Der Regisseur wies die Vorwürfe kategorisch von sich.

Freunde Serebrennikov und Menschenrechtsorganisationen im Ausland befürchten, Serebrennikov könne ein Opfer seiner regimekritischen Äußerungen geworden sein.

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