Alexander Scriabin: Symphonien Nr. 3 op. 43 (Le Divin Poème) & Nr. 4 op. 54 (Poème de l'Extase); Oslo Philharmonic Orchestra, Vasily Petrenko; 1 SACD Lawo LWC1088; 2015 (68'42) – Rezension von Remy Franck

Was Akustik allein ausmacht, merkt man, wenn man, wie in meinem Fall, dieselben Werke mit verschiedenen Orchestern hört. Unmittelbar nach dem LSO unter Gergiev im Barbican (Rezension hier) hörte ich mir Vasily Petrenkos Osloer Einspielungen genau desselben Programms an.

Während das LSO etwas diffus klingt, gibt es beim ‘Oslo Philharmonic’ mehr Direktheit, mehr Details. Und das hätte eine bessere Progression der Gefühle vom Irdischen zum Überirdischen in der 3. Symphonie erlaubt, die hier im ersten Satz sehr wagnerianisch klingt. Insgesamt aber bleibt die Musik auch in den ‘Voluptés’ und im ‘Jeu Divin’ zu kalkuliert, zu erdverbunden, zu wenig schwelgerisch. Das gilt auch für den ‘Poème de l’Extase’, der eher an die Kampfszene in der Walküre erinnert als an das, was uns andere Dirigenten in Scriabins ekstatischen Aufschwüngen gezeigt haben. Scriabin ist nichts für dirigentische Realpolitiker.

To forceful, to basic, lacking refinement and elegance, Petrenko’s Scriabin performances are grounded and do never come to soar into the spiritual height that Scriabin imagined.

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