Un moment musical chez les Schumann; Camillo Schumann: Sonate Nr. 1 op. 59; Robert Schumann: Fünf Stücke im Volkston op. 102; Georg Schumann: Sonate op. 19; Cyrielle Golin, Cello, Antoine Mourlas, Klavier; 1 CD Klarthe K093; Aufnahme 01/19, Veröffentlichung 31/01/20 (69‘46) - Rezension von Alain Steffen

Die Cellistin Cyrielle Golin und der Pianist Antoine Mourlas stellen drei Werke von Komponisten gegenüber, die alle den Familiennamen Schumann tragen. Robert Schumann dient wohl als Zugpferd, denn verwandt war er mit den Brüdern Camillo und Georg Schumann nicht. Camillo (1872-1946) und Georg Schumann (1866-1952) sind beide spätromantische Komponisten, wie man hier sehr gut feststellen kann.

Camillo Schumanns Sonate Nr. 1 op. 59 für Cello und Klavier ist eine attraktive Komposition, die durch ihre Stringenz, ihren Melodienreichtum und ihre guten Proportionen gefällt, zumal die die beiden Musiker dieses Werk voller Herzblut interpretieren.

Auch Georg Schumanns Sonate op. 19 weiß durch ihre packende Melodik zu überzeugen. Georg Schumann erweist sich als phantasievoller und technisch versierter Komponist, der mit dieser Sonate ein wirkliches Bravourstück für seine Interpreten geschrieben hat, das zu keinem Moment langweilig wird, sondern den Hörer immer wieder in seinen Bann zieht.

Dazwischen stehen Robert Schumanns Fünf Stücke im Volkston. Neben den beiden sehr musikantischen Werken von Camillo und Georg Schumann passt dieses eher volkstümliche, aber musikalisch hochwertige Werk sehr gut.

Dank dem erstklassigen Spiel von Cyrielle Goderlin und Antoine Mourlas, die hier als in allen Hinsichten perfektes Duo aufspielen, gewinnen alle drei Werke an Relief und  innerem Drive. Die Spannung hält von der ersten bis zur letzten Minute an, und der Hörer erlebt während 70 Minuten feinste Kammermusik. Es lohnt sich wirklich, die beiden Werke von Camillo und Georg Schumann in diesen mitreißenden und in jedem Moment faszinierenden Interpretationen kennenzulernen.

Cellist Cyrielle Golin and pianist Antoine Mourlas present three works by composers who all bear the family name Schumann. Robert Schumann, the well-known one of the three was not at all related to the brothers Camillo and Georg Schumann. Camillo (1872-1946) and Georg Schumann (1866-1952) are both late romantic composers.
Camillo Schumann’s Sonata No. 1 op. 59 for cello and piano is an attractive composition, pleasing by its stringency, its richness of melody and its good proportions. The performance by Golin and Mourlas is really passionate.
Georg Schumann’s Sonata op. 19 impresses with gripping melodies. The elder of the two brothers proves to be an imaginative and technically skilled composer. With this sonata he has written a real bravura piece, which never gets boring, but always captivates the listener.
Robert Schumann’s Fünf Stücke im Volkston, a rather unpretentious but musically valuable work, fits very well in this program.
Thanks to the first-class playing of Cyrielle Goderlin and Antoine Mourlas, a perfect duo in all respects, all three works gain in relief and inner drive. The tension lasts from the first to the last minute, and the listener experiences the finest chamber music for 70 minutes. It is really worth getting to know the two works of Camillo and Georg Schumann in these stirring and at every moment fascinating interpretations.

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