Robert Schumann: Symphonien Nr. 1 & 2 (orchestriert von Gustav Mahler); ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Marin Alsop; 1 CD Naxos 8.574429; Aufnahme 02.2020; Veröffentlichung 28.10.2022 (69'03) - Rezension von Remy Franck

Während andere Dirigenten zu Robert Schumanns Urfassungen seiner Symphonien zurückkehren, hat Marin Alsop nun die Mahler-Revision zweier Symphonien aufgenommen. Mahler hat ja in Schumanns Symphonien ca. 2000 Änderungen vorgenommen, angeblich um die Musik transparenter und griffiger werden zu lassen.

Er veränderte so manches in Sachen Dynamik und machte sich an den Holz- und Blechbläserbesetzungen zu schaffen. Das gibt der Musik mehr Brillanz und Leuchtkraft und lässt sie effektvoller werden, aber bei der Qualität heutiger Orchester (eine Qualität, die Mahler nicht kannte) kann man diese Korrekturen als überflüssig ansehen.

Marin Alsop mag sich um diese Revision wirklich verdient gemacht haben, denn sie lässt ihnen größte Aufmerksamkeit zukommen und ihr Orchester entsprechend kraftvoll und grandios klingen.

Aber, um mich kurz zu fassen: ich mag diesen populistisch aufgeputzten Schumann nicht und ziehe den wahren Schumann vor, von dessen Symphonien es viele hervorragende Aufnahmen gibt.

While other conductors return to Robert Schumann’s original versions of his symphonies, Marin Alsop has now recorded the Mahler revision of two symphonies. Mahler made about 2000 changes in Schumann’s symphonies in order to make the music more transparent and more accessible.

He changed quite a bit in terms of dynamics and tampered with the woodwind and brass instrumentation. This gives the music more brilliance and luminosity and makes it more effective, but given the quality of today’s orchestras (a quality Mahler did not know), these corrections may be considered superfluous.

Marin Alsop may have done real credit to this revision, as she gives them the greatest attention and makes her orchestra sound appropriately powerful and grandiose.

But, to be brief, I don’t like this populistically frilly Schumann and prefer the real Schumann, of whose symphonies there are many excellent recordings.

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