Franz Schubert: Oktett; Sabine Meyer, Klarinette, Bruno Schneider, Horn, Dag Jensen, Fagott, Knut Erik Sundquist, Kontrabass, Quatuor Modigliani (Amaury Coetaux, Loic Rio, Violine, Laurent Marfaing, Bratsche, François Kieffer, Cello); 1 CD Mirare MIR438; Aufnahme 09/2018, Veröffentlichung  Digital/Download 04/2020, CD 04/09/2020 (D), 04/09/2020 (UK) - (62'13) – Rezension von Uwe Krusch

Groß besetzte Kammerwerke, zumal in gemischter Besetzung mit Bläsern und Streichern, werden gerne durch nur für dieses Stück zusammengesetzte Ensembles gespielt. Hier haben sich ein festes Ensemble, nämlich das Quatuor Modigliani sowie der Kontrabassist und drei Bläser zusammengefunden. Wobei auch zu den anderen Musikern und unter diesen vorher schon Kontakte bestanden, so dass man diese Formation als eingespielt betrachten kann.

Aber darauf kommt es gar nicht an, wenn das Ergebnis so überzeugend ist wie hier. Obwohl sehr namhafte Musiker in diesem Oktett vertreten sind, spielen sie alle, im Sport würde man sagen, mannschaftsdienlich, ohne sich Starallüren zu gestatten. Daraus entwickelt sich ein fantastisch leichtperlendes Zusammenwirken, in dem jeder seinen Platz hat und wahrnimmt, aber keiner sich heraushebt oder auftrumpft. Ein Perfektionist mag bei einem Ton des Horns oder auch einer harmonischen Wendung kurz aufhorchen. Aber im Hinblick auf den Fluss der Musik und die Darstellung der komponierten Gestaltung ist diese Interpretation so fein gewoben, dass ein seidiger Klang entsteht, der edel und glatt ist und trotzdem jeden Moment natürlich und mitreißend frisch sowie unmittelbar wirkt. So unprätentiös und trotzdem spannend habe ich das Werk noch nicht gehört.

Large chamber ensembles, especially those with mixed winds and strings, are often played by ensembles composed exclusively for a specific performance. For this recording, one permanent ensemble, the Quatuor Modigliani, as well as a double bass player and three wind players have joined forces.
But this organisational aspect doesn’t really matter because the final product is terrific. Although well-known musicians play in this octet, nobody stands out, everybody being committed to a team-oriented performing.
The result is a fantastic, even though a perfectionist may take notice of some irrelevant impurities. In this finely woven interpretation Schubert’s Octet is silky, noble and smooth and yet natural and rousingly fresh and immediate at every moment. I have never heard such an exciting performance of this piece.

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