Franz Schubert: Lieder in Orchesterfassungen;  An die Musik (Max Reger); Im Abendrot (Max Reger); Nacht und Träume (Max Reger); Prometheus; Erlkönig (Max Reger); Du bist die Ruh (Anton Webern); Tränenregen (Anton Webern); Der Wegweiser (Anton Webern); Geheimes (Johannes Brahms); Ständchen (Jacques Offenbach); Die Forelle (Benjamin Britten); Der Tod und das Mädchen (Felix Mottl); Abendstern (Alexander Schmalcz); An Silvia (Alexander Schmacz); Ganymed (Kurt Gillmann) Franz Schubert / Johannes von Herbeck: Tänze für Klavier in Orchesterbearbeitungen; Benjamin Appl, Münchner Rundfunkorchester, Oscar Jockel; # BR Klassik 900346; Aufnahme 09-12.2022, Veröffentlichung 06.10.2023 (73'52) - Rezension von Remy Franck

Orchesterbearbeitungen von Schubert-Liedern haben für Diskussionen gesorgt. Es gibt viele Musikfreunde, die der Meinung sind, Schubert-Lieder im Original für Stimme und Klavier seien unantastbar. Andere meinen, das neue Klanggewand, in dem die Lieder durch die Bearbeitung gekleidet werden, seien durchaus gewinnbringend, weil ein Orchester Schuberts romantische Farben kräftig aufmischen kann.

Benjamin Appl singt technisch beeindruckend und setzt seine warme, runde und hell timbrierte Baritonstimme vorzüglich ein. Seine Diktion ist durchweg bewundernswert klar. Aber das die Handlung viel stärker darstellende Orchester verleitet ihn leider hin und wieder zu einer etwas gekünstelt wirkenden Darbietung.

Das mag mir umso mehr aufstoßen, als ich zu denen gehöre, die Schubert-Lieder lieber mit Klavier hören. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass in diesen Bearbeitungen etliches kitschig klingt.

Orchestral arrangements of Schubert songs have caused discussion. There are many music lovers who think that Schubert Lieder in the original for voice and piano are untouchable. Others consider the new orchestral sound to be quite profitable, because an orchestra can vigorously stir up Schubert’s romantic colors.

Benjamin Appl sings technically impressively and uses his warm, round and brightly timbrated baritone voice excellently. His diction is admirably clear throughout. But the orchestra, which portrays the action much more strongly, unfortunately tempts him now and then to a somewhat artificial performance.

This may offend me all the more because I am one of those who prefer to hear Schubert songs with piano. I can’t help having the impression that quite a bit sounds kitschy in these arrangements.

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