Felix Mendelssohn-Bartholdy: Streichquintette Nr. 1 & 2, op. 18 & op. 87 + Alternatives Menuett für op. 18 + Alternativer Satz für op. 87; Bartholdy Quintett; 1 CD CAvi 8553030; Aufnahme 03.19, Veröffentlichung 18.06.2021 (65’12) - Rezension von Alain Steffen

Das Bartholdy Quartett hat sich bei dieser Aufnahme der beiden Quintette von Mendelssohn auf dessen ursprüngliche, im Autograph erhaltene Fassung basiert, die also im Original und ohne Kürzungen erklingen. Zusätzlich gibt es noch das Minuetto, das ursprünglich als Intermezzo im A-Dur Quintett vorgesehen war, sowie die Julius Rietz-Fassung des 4. Satzes des 2. Streichquintetts.

Dank des engagierten Spiels des Bartholdy Quintetts gewinnen beide Werke an Relief und Unmittelbarkeit. Man spürt in jedem Moment, dass es den Musikern Freude macht, diese Musik zu spielen. Mit Engagement und viel Spiellaune stürzen sie sich quasi in die Musik hinein und bescheren dem Zuhörer zwei sehr spannende, immer authentisch wirkende und vor allem technisch brillant gespielte Interpretationen. Den Interpreten geht es nicht darum, Neues in Sachen spielerischer Interpretation zu schaffen,  das machen Sie schon durch die Auswahl der hier eingespielten Originalfassung, sie legen dafür vielmehr Wert auf das direkte Erleben der Musik. So kommt ihr Mendelssohn dann auch sehr virtuos und schnörkellos daher und besitzt oft den freien Charakter einer Jazz-Session. Hörenswert!

In this recording of Mendelssohn’s two quintets, the Bartholdy Quartet uses the original version preserved in the autograph, without deletions. In addition, there is the Minuetto, originally intended as an intermezzo in the A major Quintet, plus the Julius Rietz version of the 4th movement of the Second String Quintet. Thanks to the Bartholdy Quintet’s committed playing, both works gain relief and immediacy. One senses in every moment that the musicians enjoy playing this music. With commitment and a great deal of playing spirit, they deliver two very exciting interpretations that always seem authentic and, above all, are played with technical brilliance. The interpreters are not interested in creating something new in terms of playful interpretation – they already do that by choosing the original version recorded here – but they rather attach importance to the direct experience of the music. Thus, their Mendelssohn comes across as very virtuosic and straightforward and often has the free character of a jazz session. Worth listening to!

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