Anton Bruckner: Symphonie Nr. 5 (Nowak Ed.); London Symphony Orchestra, Lance Friedel; 1 SACD MSR 1600; Aufnahme 01/2014, Veröffentlichung 01/2016 (73'19) – Rezension von Remy Franck

Der 45-jährige amerikanische Dirigent Lance Friedel überzeugt auf der vorliegenden CD mit einer schlanken, aber durchaus nicht mageren Version von Brückners Fünfter. Seine Tempi sind auf der schnellen Seite, aber sie wirken durchaus natürlich und geben der Musik einen angenehmen Fluss sowie eine bemerkenswerte Transparenz. So wird jede Schwere vermieden, und die Klarheit der Strukturen tritt deutlich zutage. Gleichzeitig bleiben genuiner Atem und geistige Tiefe erhalten. Lance Friedel realisiert so in idealer Weise einen modernen Bruckner, ohne die Identität des Komponisten aus den Augen zu verlieren.

Die Holz- und Blechbläser des London Symphony Orchestra spielen tadellos, die Geigen klingen jedoch etwas dünn. Die Surround-Aufnahme ist ziemlich mittig in die Tiefe angelegt. Etwas mehr Breite hätte ihr gut getan.

Lance Friedel’s account of Bruckner’s Fifth Symphony is energetic, reasonably fast and dynamic, without losing the grandeur and depth of the music. This compromise gives this overall excellent performances a distinctive character. It’s somehow an ideal solution for a modern Bruckner that is far from denying the composer’s identity.

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