Hungarian Treasures; Christoph von Dohnanyi: Klavierquartett Fis-Dur; Bela Bartok: Klavierquartett c-Moll; Zoltan Kodaly: Intermezzo für Streichtrio; Notos Quartett; 1 CD RCA Read Seal 88985411882; Aufnahmen 3/2016, Veröffentlichung 02/2017 (63'13) – Rezension von Uwe Krusch

Zwei große Klavierquartette werden auf dieser CD mit einem Intermezzo für Streichtrio verbunden. Diese Werke stammen von drei gleichalten Freunden aus Ungarn und sind auch in zeitlicher Nähe zueinander geschaffen worden.

Den spannendsten Teil der Aufnahme, wenn nicht sogar eine kleine Sensation, stellt das abschließend eingespielte Quartett von Bela Bartok dar, das bis vor kurzem unerkannt in einem Archiv schlummerte. Diese Ersteinspielung lässt ein Werk erklingen, das von jugendlichen Gehversuchen geprägt ist und trotzdem auch schon große Reife zeigt. In Nachbarschaft zu Dohnanyis Werk werden hier eher die musikantischen Parallelen zu dem Werk des etwas Älteren deutlich. Der Klang zeigt noch nicht das Typische späterer Kompositionen. Es ist eher leidenschaftlich und wirkt noch romantisch.

Auch die anderen Stücke sind Jugendwerke. In Dohnanyis Quartett klingen noch Brahms und Dvorak sowie volksmusikalische Einflüsse an. Als Sorbet, wie die Interpreten es selber nennen, fügt sich der Triosatz von Kodaly als charmante Kleinigkeit dazwischen.

Diese Aufnahme ist das Debütalbum des ‘Notos Quartetts’, das seit zehn Jahren besteht. Begeisterte Fürsprecher sind keine geringeren als Shlomo Mintz und Günter Pichler sowie Lynn Harrell. Diesen kann nur zugestimmt werden. Die vier Musiker lieben diese Musik und nutzen die ganze Farbpalette, die insbesondere Dohnanyi ihnen bietet und paaren diese mit ihrer technischen Brillanz und jugendlichen Frische. Wunderbar!

For their first CD, the Berlin based Notos Quartet plays Hungarian Treasures and fully uses the chance to present themselves and this wonderful music in absolutely compellingly colourful and fresh performances.

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