Der Verkauf von Opern der Salzburger Festspiele an die Scala und der damit verbundene Interessenkonflikt hat für den Österreicher Alexander Pereira fatale Folgen. Der Scala-Aufsichtsrat legt dem designierten Intendanten eine erhebliche Kürzung seines Mandats auf. Lediglich 15 Monate soll er Intendant sein, dann muss er wegen seines « unkorrekten Verhaltens » gehen, fünf Jahre früher als geplant. Das verkündete der Mailänder Bürgermeister Pisapia heute bei einer Pressekonferenz.
Pereira wird aufgefordert, sich zum Rücktritt am 31. Dezember 2015 zu verpflichten und von jeglichen rechtlichen Schritten in diesem Zusammenhang abzusehen. Der Aufsichtsrat warte spätestens bis Ende dieser Woche auf eine Reaktion Pereiras, betonte Pisapia und drohte ihm sofort mit einem Rechtsstreit, falls er den Vorschlag nicht annehme. Die Scala kann sich wegen der anstehenden Weltausstellung diesen Skandal eigentlich nicht leisten. Und obwohl einige Mitglieder des Aufsichtsrats gegen den Vorschlag stimmten, weil sie eine Vertragsauflösung forderten, macht Pisapia diskret sogar ein Hintertürchen auf: Nach Ablauf des Mandats Ende 2015 werde Pereira seine Kandidatur für den Intendantenposten wieder einreichen können. Ist das nicht eine Posse?
Und welche Stellung hat Pereira denn an der Scala, nachdem er so gedemütigt wird? Nicht einmal der Pförtner wird ihm mehr die Tür aufhalten…