Rabl-Stadler und Meier mit dem Juwelnschal
(c) Anne Zeuner / SF

In Salzburg blitzt und funkelt es: Die Werke dieses Sommers – Faust mit der ‘Juwelenarie’, die luxusliebende Manon Lescaut, das Kostüm der Sopranistin in ‘Der Ignorant und der Wahnsinnige für die Königin der Nacht’ – diese alle haben förmlich nach Glitzer und Kristallen verlangt, heißt es in einer Pressemitteilung: « Jan Meier, der phantasievolle Chef unserer Kostümwerkstätten, hatte mit den Kostümbildnern die Ideen. Swarovski hat die Mittel sie zu verwirklichen. Eine ideale Zusammenarbeit“, freut sich Präsidentin Helga Rabl-Stadler bei der Präsentation der Roben.

Schon ein einzelner Kristall wirke bis in die letzte Reihe des Großen Festspielhauses, weiß der Leiter für Kostüm und Maske, Jan Meie: « Die Kristalle fangen so viel Licht ein. Manchmal bin ich selbst erstaunt, was schon ein einzelner Kristall bewirken kann“, sagt der Kostümchef.

In einer Kristall-Werkstatt stellte Jan Meier heute auch die beiden aufwändigsten Kostüme des Festspielsommers vor: Das Kleid der Manon Lescaut, das Anna Netrebko tragen wird und einen Juwelen-Catsuit für eine Tänzerin in Charles Gounods Oper Faust. Das schwarze Kleid für Anna Netrebko hat eine Saumweite von 30 Metern und besteht aus drei verschiedenen Stoffschichten: In der ersten Lage sind 40 Meter Seidenrips in steingrau verarbeitet worden, die zweite Lage besteht aus 60 Meter Seidenorganza und darüber werden 120 Meter Tüll drapiert. « So dass am Ende ein Meer aus Kristallen entsteht“, sagt Jan Meier. 35 000 Kristalle wurden via Hotfix-Technik auf den Stoff geklebt. « Die mittlere Kristall-Größe hat sich für dieses Kleid am besten angeboten. Es wurden hautsächlich Kristalle in der Farbe Hematit benutzt und mit Black Diamond-Kristallen wurden per Zufallsprinzip immer wieder Akzente gesetzt“, sagt Jan Meier, der selbst das Kleid für die konzertanten Aufführung der Manon Lescaut entworfen hat. 120 Stunden habe es gedauert, die Kristalle auf das Kleid zu applizieren.

Jan Meier war selbst bei Swarovski in Wattens, und habe die « Schubladen geräubert“, wie er sagt, um die bestmöglichen Farben auszusuchen.

Auch Hauptdarstellerin Maria Agresta soll in ihrer Juwelenarie im Faust mit dem entsprechenden glamourösen Outfit auf die Bühne treten. Sie bekommt einen  3 ½ Kilo schweren Juwelenschal, auf den 36 000 Kristalle aufgebracht wurden.

Rabl-Stadler und Meier mit dem Juwelnschal (c) Anne Zeuner / SF

Rabl-Stadler und Meier mit dem Juwelnschal
(c) Anne Zeuner / SF

Mit dem Kleid der Königin der Nacht für Annett Renneberg in Der Ignorant und der Wahnsinnige von Thomas Bernhard, genauer gesagt der Gürtel des Kleides solle den Eindruck eines Nachthimmels voller Sterne wiederspiegeln. Er besteht aus 15 Metern Satin, auf der Innenseite sind 7 Meter Seidenrüschen verarbeitet und auf der Außenseite 30 Meter Effekt-Tyll, auf den etwa 8000 Kristalle appliziert wurden. Etwa eine Woche lang habe man bisher daran gearbeitet. Bei den Proben hat Jan Meier nun aber entschieden, dass noch mehr Swarovski-Kristalle auf den Gürtel müssen – es solle der Eindruck eines Kometenschweifs entstehen.  Der Gürtel wiegt etwa 8 Kilogramm, da er aber an der Taille befestigt ist, sei das Gewicht kein Problem für die Schauspielerin.

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