Der 1931 geborene Schweizer Musiker Rudolf Kelterborn ist am Mittwoch im Alter von 89 Jahren in Basel gestorben. Als Komponist, Dirigent, Pädagoge und Musikpublizist und gehörte er zu den einflussreichsten Figuren der Schweizer Musikszene.

Rudolf Kelterborn erhielt bereits während der Schulzeit Klavier-, Dirigier- und Theorieunterricht und machte erste kompositorische Versuche. Abfang der Fünfzigerjahre besuchte er Dirigierkurse bei Igor Markevitch in Salzburg. Komposition studierte er u.a. bei Boris Blacher, Günter Bialas und Wolfgang Fortner.

Von 1956 bis 1960 lehrte Kelterborn Musiktheorie an der Musik-Akademie der Stadt Basel. Von 1960 bis 1968 unterrichtete er Musiktheorie, Musikanalyse und Komposition an der Nordwestdeutschen Musikakademie Detmold. 1963 wurde er zum Professor ernannt. Von 1968 bis 1975 und von 1980 bis 1983 lehrte er am Konservatorium und der Musikhochschule Zürich. Von 1980 bis 1983 dozierte er dann an der Hochschule für Musik Karlsruhe. 1983 kehrte Kelterborn nach Basel zurück und amtete bis 1994 als Direktor der Musik-Akademie der Stadt Basel, wo er in der Folge von 1994 bis 1996 auch nochmals als Dozent für Komposition und Musiktheorie unterrichtete.

Von 1969 bis 1974 war Kelterborn Chefredakteur der Schweizerischen Musikzeitung und von 1974 bis 1980 leitete er die Hauptabteilung Musik Radio des Schweizer Radio DRS. 1987 lancierte er mit Heinz Holliger und Jürg Wyttenbach das Basler Musik Forum (und war bis 1997 auch dessen Leiter).

Kelterborn schuf rund 200 Kompositionen aller Gattungen, darunter fünf Opern, die Kammeroper Julia, das Ballett Relations, Orchesterwerke auch mit Soloinstrumenten, Singstimme, Elektronik, Kammermusik und Vokalwerke.

 

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