Albert Roussel: Le Testament de la Tante Caroline; Marie Lenormand, Marion Gomar, Lucile Komites, Aurelien Gasse, Charles Mesrine, Orchestre des Frivolités Parisiennes, Dylan Corlay; 1 CD Naxos 8.660479; Liveaufnahme 06.2016, Veröffentlichung 11.03.2022 (79') - Rezension von Remy Franck

Das Testament der Tante Caroline ist eine Buffooper oder Operette, die 1933 von Albert Roussel (1869-1937) komponiert wurde. Die Operette erzählt von den Problemen einer Familie rund um das Testament ihrer Tante Caroline, die gerade gestorben ist. Sie hat keine direkten Nachkommen, aber drei Nichten, die nur allzu gerne erben. Tante Caroline hat jedoch in ihrem Testament Bedingungen notiert. Um in den Genuss des Erbes zu kommen, müssen die Nichten innerhalb eines Jahres nach dem Tod der Tante einen Sohn zeugen, andernfalls wird das Erbe der Heilsarmee übergeben… Die drei Schwestern geben prompt vor, schwanger zu sein, oder wollen ein Baby adoptieren. Doch ihr Betrug wird entlarvt. Schließlich entpuppt sich der Chauffeur der Tante als der uneheliche Sohn der dritten Nichte, Béatrice…

Das zunächst in der Tschechoslowakei und dann erst in Paris aufgeführte

Werk fiel bei der Kritik und dem Publikum durch und verschwand in den Schubladen des Vergessens. 1960 bat die Witwe des Komponisten den Librettisten Nino (Michel Veber) und den rumänisch-französischen Komponisten Marcel Mihalovici, eine einaktige Version des Stücks herzustellen. Diese Fassung wurde 2019 von den Frivolités Parisiennes aufgeführt und live aufgenommen.

Die deliziösen Auseinandersetzungen ziehen den Erben, dem Personal der Tante und dem Notar Maître Corbeau werden von der französischen Truppe in einer spitzigen und farbigen Aufführung zum Ausdruck gebracht. Die vielen gesprochenen Szenen werden es freilich einem Publikum, das des Französischen nicht mächtig ist, schwer machen, die Handlung zu verfolgen.

Bemerkenswert ist der instrumentale Beitrag des von Dylan Corlay inspiriert und lebendig geleitete Orchesters der Frivolités Parisiennes.

The Will of Aunt Caroline is an operetta composed in 1933 by Albert Roussel (1869-1937). The operetta tells of a family’s problems with the will of their Aunt Caroline, who has just died. She has no direct descendants, but three nieces who are only too happy to inherit. Aunt Caroline, however, has fixed conditions in her will. In order to benefit from the inheritance, the nieces must produce a son within a year of their aunt’s death, otherwise the inheritance will be given to the Salvation Army… The three sisters promptly pretend to be pregnant, or want to adopt a baby. But their deception is exposed. Finally, the aunt’s chauffeur turns out to be the illegitimate son of the third niece, Béatrice….
The work, which was first performed in Czechoslovakia and then in Paris, failed with the critics and the public and disappeared into the drawers of oblivion. In 1960, the composer’s widow asked librettist Nino (Michel Veber) and Romanian-French composer Marcel Mihalovici to produce a one-act version. This version was performed and recorded live by the Frivolités Parisiennes in 2019.
The delicate disputes between the heirs, the aunt’s staff and the notary Maître Corbeau are expressed by the French troupe in a brilliant and colorful performance. The many spoken scenes will, of course, make it difficult for an audience that does not speak French to follow the action.
The instrumental contribution of the Frivolités Parisiennes orchestra, inspired and vividly led by Dylan Corlay, is remarkable.

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