Jaromir Weinberger: Frühlingsstürme; Kurt Stefan, Alma Sade, Vera-Lotte Boecker, Dominik Köninger, Tino Lindenberg, Orchester der Komischen Oper Berlin, Jordan de Souza; Regie: Barrie Kosky; 2 DVDs Naxos 2110677-78;  Stereo & Surround; Bild 16:9; Aufnahme 2020, Veröffentlichung 13/11/2020 (154') - Rezension von Norbert Tischer

Naxos präsentiert die Aufführung von Jaromir Weinbergers Operette Frühlingstraum, die 1933 uraufgeführt wurde, ehe sie von den Nazis abgesetzt wurde. Im Januar inszenierte Barrie Kosky die Operette an der Komischen Oper Berlin. Das war kein leichtes Unterfangen, denn die Partitur war verschollen, das Libretto von Gustav Beer jedoch erhalten. Norbert Biermann hat den musikalischen Teil der Operette rekonstruiert. Kosky sagt, es sei 85% originaler Weinberger. Freilich wurde auch vieles geändert, verlängert, gekürzt, und den Chor, den Weinberger wohl sehr spärlich einsetzte, ließ man ganz weg.

Das Libretto präsentiert eine Geschichte über eine dem Untergang geweihte Liebesaffäre vor dem Hintergrund des Kriegs zwischen Japan und Russland. Ort der Handlung ist die Mandschurei.

Das Stück enthält sehr viele gesprochenen Texte und verhältnismäßig wenig Musik. Doch diese wird vom Orchester der Komischen Oper unter der inspirierten Leitung von Jordan de Souza schwungvoll dargeboten. Auch die Sänger werden allen Erwartungen an eine Operettenbesetzung gerecht. Die Inszenierung ist in einem eher spartanischen Set doch recht farbig und alert. Das hilft dem Zuschauer die Zeit zu verkürzen, denn mit 154 Minuten ist diese Operette recht lang.

Naxos presents the performance of Jaromir Weinberger’s operetta Frühlingstraum which was first performed in 1933 before it was forbidden by the Nazis. In January 2020 Barrie Kosky staged the operetta at the Komische Oper Berlin. It was not an easy undertaking, as the score was lost, but the libretto by Gustav Beer was preserved. Norbert Biermann reconstructed the musical part of the operetta. Kosky says it is 85% original Weinberger. Of course, many things were changed, lengthened and shortened, and the choir, which Weinberger used very sparingly, was left out altogether.
The libretto presents a story about a doomed love affair against the background of the war between Japan and Russia. The plot takes place in Manchuria.
The play contains a lot of spoken text and relatively little music. But it is presented with verve by the orchestra of the Komische Oper under the inspired direction of Jordan de Souza. The singers also meet all expectations of an operetta cast. In a rather spartan set, the production is nevertheless quite colourful and alert. This helps to shorten the time, because with 154 minutes this operetta is quite long.

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