Joseph Bologne Chevalier de Saint-Georges: Konzertante Streichquartette Nr. 1-6; Arabella String Quartet (Julie Eskar, Sarita Kwok, Violine, Ettore Causa, Viola, Alexandre Lecarme, Cello); 1 CD Naxos 8.574360; Aufnahme 06.2021, Veröffentlichung 05.2022 (52'43) – Rezension von Uwe Krusch

Joseph Bologne Chevalier de Saint-Georges, geboren auf Guadeloupe, lebte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Hauptsächlich in Frankreich und, wegen der revolutionären Zeiten, wiederholt auch in England ansässig, schrieb er drei Gruppen von je sechs Quartetten. Die mittleren Werke ohne Opus-Nummer sind Gegenstand der Einspielung.

Wer die Quartette wegen ihrer ansprechenden Qualitäten hört und wer die ungewöhnliche Ausgestaltung in manchen Stellen beachtet, etwa wenn Saint-Georges die Stimme der Viola unter der des Cellos spielen lässt, wird den großen Reiz dieser Musik spüren. Alle sechs Stücke sind zweisätzig, auf ein Allegro folgt ein Rondeau. Aber auch von diesem Muster gibt es Abweichungen, wie die beiden Arias an zweiter Stelle im zweiten und sechsten Quartett. Damit verfolgt Saint-Georges einen gänzlich anderen Ansatz als etwa Haydn, aber seine Musik gefällt mit der ungezwungenen Frische.

Das Arabella String Quartett hat in Yale zusammen gefunden, obwohl die Mitglieder aus Europa und Australien stammen. Sie geben diesen Kompositionen genau die charmante und ungezwungene, aber deswegen nicht beliebige Ausprägung, die den höchsten Genuss beim Hören bietet.

Joseph Bologne Chevalier de Saint-Georges, born in Guadeloupe, lived in the second half of the 18th century. Residing mainly in France and, because of revolutionary times, repeatedly in England, he wrote three groups of six quartets each. The middle works without opus numbers are the subject of this recording.
Those who listen to the quartets for their appealing qualities, and who note the unusual arrangement in some passages, such as when Saint-Georges allows the viola’s voice to play under that of the cello, will feel the great appeal of this music. All six pieces are in two movements, an Allegro is followed by a Rondeau. But there are deviations from this pattern as well, such as the two arias in second place in the second and sixth quartets. Saint-Georges thus pursues a completely different approach than, say, Haydn, but his music pleases with its unforced freshness.
The Arabella String Quartet came together at Yale, although the members are from Europe and Australia. They give these compositions exactly the charming and informal, but therefore not arbitrary, expression that provides the highest pleasure in listening.

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