Gustav Mahler: Symphonie Nr. 4 + Rheinlegendchen + Das irdische Leben + Wer hat dies Liedlein erdacht? (Arr. Carlos Domínguez-Nieto); Raquel Lojendio, Sopran, Camerata Gala, Alejandro Munoz; 1 CD IBS 142022; Aufnahme 09.2021, Veröffentlichung 02.2023 (62'23) - Rezension von Remy Franck

Von Mahlers Vierter Symphonie hat es in letzter Zeit mehr Aufnahmen von Bearbeitungen für Kammerorchester gegeben als vom Original. Diese CD präsentiert eine neue Bearbeitung für Kammerorchesters von Carlos Domínguez-Nieto. Die Aufnahme respektiert die Größe des Ensembles und gibt sie adäquat wieder. Das ist schon mal ein Vorteil gegenüber Einspielungen, wo den Tontechnikern der Klang zu mickrig vorkam und sie diesen dann widersinniger Weise aufgebauscht haben.

Hier sitzt der Hörer direkt vor dem ganz nahe mikrofonierten Orchester. Eine Gefahr für die Musiker ist das nicht, denn die gut 15 Jahre alte Camerata Gala unter der Leitung ihres Chefdirigenten Alejandro Muñoz ist ein exzellentes Orchester.

Doch das reicht nicht, wenn das Mahler-Verständnis nicht klappt, wenn die Mahler-Sprache nicht beherrscht wird und die Rhetorik zu oberflächlich bleibt. Auch der scharfe und stellenweise wirklich unangenehme Gesang von Raquel Lojendo kann mich nicht begeistern, weder in der Symphonie noch in den drei Liedern.

Eine gute Alternative ist die unten verlinke Einspielung.

There have recently been more recordings of arrangements of Mahler’s Fourth Symphony for chamber orchestra than of the original. This CD presents a new arrangement for chamber orchestra by Carlos Domínguez-Nieto. The recording respects the size of the ensemble and reproduces it adequately. This is an advantage over recordings where the sound engineers found the sound too puny and then perversely inflated it.

Here the listener sits directly in front of the very close miked orchestra. This is not a danger for the musicians, because the Camerata Gala, a good 15 years old, under the direction of its chief conductor Alejandro Muñoz, is an excellent orchestra.

But that is not enough if the understanding of Mahler does not work, if the Mahler language is not mastered and the rhetoric remains too superficial. Nor can I be enthused by Raquel Lojendo’s sharp and in places really unpleasant singing, either in the symphony or in the three songs.

A good alternative is the recording linked below.

Mahlers Vierte, kammermusikalisch und zutiefst verstörend

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