Robert Schumanns Interesse an dem Versepos ‘Lalla Rokh’ des irischen Dichters Thomas Moore entstand erst 1841, nachdem Emil Flechsig dem Komponisten eine deutsche Übersetzung zugesandt hatte. Besonders die Geschichte ‘Das Paradies und die Peri’ hatte es Schumann angetan und regte seine Fantasie an: Die Peri, eine weibliche Engelsgestalt, wurde wegen Sündhaftigkeit aus dem Paradies vertrieben. Jedoch wird der Einlass in den Himmel wieder möglich, wenn sie etwas bringen könnte, was Gott am liebsten wäre.
Das Resultat von Schumanns Faszination war 1843 ein großes Werk für Orchester, Chor und Solisten, eher eine Folge wunderschöner Orchesterlieder als ein übliches Oratorium.
Von Anfang an weiß Sir Simon Rattle die dramatische Spannung des Werkes zu schüren. Das ‘London Symphony’ zeigt sich von seiner zarten und gefühlvollen Seite, mit raffinierten Streichern und brillantem Blech. Auch der Chor ist in Höchstform und überzeugt durch seine Präsenz.
Sally Matthews singt die Rolle der Peri brillant und delikat zugleich, jedoch ist die Textverständlichkeit eher gering. Tenor Mark Padmore erweist sich als idealer Geschichtenerzähler, und auch Bernarda Fink ist exzellent in der Rolle des Engels.
Kate Royal, Andrew Staples und Florian Boesch agieren meistens als Quartett mit Bernarda Fink, tun das aber nicht wirklich kohärent. Florian Boesch klingt manchmal etwas trocken, während Kate Royal wie abwesend wirkt, mit einer deutschen Aussprache, die zu geringer Verständlichkeit führt.
Fazit: Eine Einspielung, die durch Kraft, Dynamik und Feinfühligkeit diesem herrlichen Werkes der Romantik gerecht wird, trotz einiger Mängel bei den Solisten.
In spite of a few objections to the singing of some of the soloists, this is a very good recording which, by force, dynamism and sensibility, does entirely justice to this wonderful romantic work.