Simon Rattle setzt seine Einspielungen der Janacek-Opern mit Jenufa fort. Mit dieser, seiner dritten Oper, gelang Janacek endgültig der Durchbruch. Das Werk basiert auf dem Schauspiel ‘Ihre Ziehtochter’ von Gabriela Preissová und wurde 1904 im Tschechischen Theater in Brno uraufgeführt.

Jenufa bringt ein uneheliches Kind von ihrem Stiefbruder zur Welt. Ihre Stiefmutter ertränkt das Neugeborene und droht an ihren Gewissensbissen zu zerbrechen. Der jungen Mutter erzählt sie, das Kind sei kurz nach der Geburt gestorben. Jenufa heiratet Laca, ihren zweiten Stiefbruder. Doch eines Tages kommt die Wahrheit zutage…

Simon Rattle sorgt für eine spannungsgeladene, sehr leidenschaftliche  Darbietung mit schönen instrumentalen Klangfarben in einem warmen, fließenden, die Sänger vorbildlich unterstützten Klang. Die großen Chor- und Tanzszenen gelingen ihm wunderbar.

Die Besetzung ist hervorragend. Agneta Eichenholz singt die leidende Jenufa stimmlich wie darstellerisch exzellent.

Katarina Karnéus beeindruckt mit einer sehr flexiblen Stimme und einer Charakterisierung, die die Figur der Kindesmörderin Kostelnička zum Mittelpunkt des Dramas macht.

Aleš Briscein singt den Laca mit einer feinen, klaren Tenorstimme, und auch Nicky Spence kann mit viel Temperament beeindrucken.

Carole Wilson verleiht der Rolle der Großmutter einen starken, dominierenden Ausdruck, Alle kleineren Rollen sind gut besetzt.

Simon Rattle continues his recordings of Janacek’s operas with Jenufa. Janacek’s third opera, the one who made him successful. The work is based on Gabriela Preissová’s play ‘Her foster daughter’ and was premiered at the Czech Theatre in Brno in 1904.

Jenufa gives birth to an illegitimate child by her stepbrother. Her stepmother drowns the newborn, yet threatens to break down in remorse. She tells the young mother that the child died shortly after birth. Jenufa marries Laca, her second stepbrother. But one day the truth is revealed…

Simon Rattle provides a tense, very passionate performance with beautiful instrumental timbres in a warm, flowing sound that supports the singers in an exemplary manner. He succeeds wonderfully in the large choral and dance scenes.

The cast is outstanding. Agneta Eichenholz sings the suffering Jenufa with vocal and dramatic excellence.

Katarina Karnéus impresses with a very flexible voice and a characterization that makes the figure of the child murderer Kostelnička the focus of the drama.

Aleš Briscein sings Laca with a fine, clear tenor voice, and Nicky Spence also impresses with plenty of temperament.

Carole Wilson gives the role of the grandmother a strong, dominating expression, and all the smaller roles are well cast.