Paul Ben-Haim: Cellokonzert; Ernest Bloch: Symphonie für Cello & Orchester + Baal Shem-Suite (1. & 2. Satz); Erich Wolfgang Korngold: Cellokonzert D-Dur + Tanzlied des Pierrot aus Die tote Stadt; Raphael Wallfisch, Cello, BBC National Orchestra of Wales, Lukasz Borowicz; 1 CD cpo 555 273-2; Aufnahme 10-11/2018, Veröffentlichung 16/09/2019 (D), 01/11/2019 (UK, US) - (67'34) – Rezension von Uwe Krusch

Die Cellokonzerte von gleich drei Komponisten jüdischer Abstammung, die wegen der Machtergreifung der Nationalsozialisten ins Exil gehen mussten, haben Raphael Wallfisch, der, wie seine Eltern, selber von den Umständen betroffen war, und seine Begleiter eingespielt. Sie haben die Konzerte von Ben-Haim, Bloch und Korngold mit weiteren kurzen Stücken der beiden letzten zusammengefügt.

In diesem Werkkanon zeigt sich eine große Breite an Vorgehensweisen. Ben-Heim nimmt ostmittelmeerische und sephardische Musik als Ausgangspunkt. Das Werk von Bloch ist zwar aus seiner Sicht nicht jüdisch, obchon seine Nichte eine Nähe zu seinem Werk Shelemo sah. Schließlich Korngold, der sich auch bei seinem Cellokonzert dem Vorwurf der Filmmusik ausgesetzt war.

Wallfisch gelingt es besonders gut, diese drei unterschiedlichen Stimmen mit ihren Eigenarten hervorzuheben. Sein langjähriges Auftreten als Solist verleiht ihm die entspannte Sicherheit, um auch für ihn bestehende Probleme der Realisierung so wirkungsvoll zu lösen, dass man seinen Deutungen gerne lauscht.

Das walisische Orchester unter dem polnischen Dirigenten Lukasz Borowicz hilft dabei mit hoher Spielkultur.

Raphael Wallfisch is presenting cello concertos by three composers of Jewish descent, who fled from Nazi Germany and Austria. Wallfisch succeeds particularly well in highlighting these three very different works with all their peculiarities. With an excellent playing the BBC National Orchestra of Wales conducted by Lukasz Borowicz is committedly supporting the soloist.

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