Sergei Rachmaninov: Klaviersonate Nr. 2 op. 36 + Moments musicaux op. 16 Nr. 1-6 + Préludes op. 23/4 & op. 32/10 + Vocalise op. 34/14; Jean-Paul Gasparian, Klavier; 1 CD Evidence EVCD085; Aufnahme 02.2021, Veröffentlichung 21.01.2022 (64') - Rezension von Remy Franck

Dieser CD nach zu urteilen, muss Jean-Paul Gasparian den substantiellen Klavierklang lieben, und er weiß, wie er den Flügel so richtig gut klingen lassen kann. Das Strukturelle und das Gestische wird diesem Sinn für Klanglichkeit unterworfen, den er freilich immer der Musik anpasst. Mit dieser Technik und einer soliden Musikalität wird die Rachmaninov-Sonate erlebnisreich.

Mit spannungsreichen Melodiebögen bringt er bei den Flügel zum Singen und besorgt dem Hörer ein großartiges Klangbad. Die ruhigen Passagen werden klanglich optimal ausgekostet und der virtuose dritte Satz ist wird sehr klug gesteigert, um mit einer elektrisierenden Klangexplosion zu enden.

Die beiden Préludes, die Moments Musicaux und die Vocalise beeindrucken mit einer großen Klangklarheit und einem Spiel, das rhetorisch ist und auf jegliche expressive Überladung, aber nicht auf Stimmungen verzichtet. Darin liegt ja wohl die Quintessenz einer guten, geschmackvollen und doch nie kühlen Rachmaninov-Interpretation.

According to what we hear on this CD, Jean-Paul Gasparian must love the substantial piano sound, and he knows how to make the piano sound really good. The structural and the gestural are subjected to this sense of sonority, which he admittedly always adapts to the music. With this technique and a solid musicality, the Rachmaninov Sonata becomes eventful.
With tense melodic arcs, he makes the grand piano sing and provides the listener with a great sound. The quiet passages are sonically savored to the fullest, and the virtuosic third movement is very cleverly developed before ending with an electrifying explosion of sound.
The two Préludes, the Moments Musicaux and the Vocalise impress with a great clarity and a playing that is rhetorical and atmospheric, without any expressive overload. Therein, after all, lies the quintessence of a good, tasteful, yet never cool Rachmaninov interpretation.

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