
In Leipzig studierten sowohl Edvard Grieg als auch Ethel Smyth und Amanda Maier. Doch, wie es im Werbeblatt heißt, gibt es eine weitere Verbindung: « Alle drei schöpfen Inspiration aus dem reichen Fluss der Volksmusik ihrer jeweiligen kulturellen Heimat, die als Urantrieb in ihren Werken pulst. »
Ethel Smyth (1858-1944) war eine streitbare Frau, wenn es um Frauenrechte ging. Ihr bekanntestes Werk ist ‘The March of Women’, das zu einer Hymne der englischen Frauenbewegung wurde. Ihre sehr melodische Violinsonate von 1887 ist ein starkes Werk, das Liv Migdal und Mario Häring als gleichberechtigte Partner agil und mit pulsierendem Musikfluss gestalten.
Von der schwedischen Komponistin Amanda Maier-Röntgen (1853-1894) steht nicht die romantisch-leidenschaftliche Sonate auf dem Programm, sondern gespielt werden die nicht weniger romantisch getränkten Sechs Stücke.
Maier war die erste Frau, die ein Dirigierstudium an der Hochschule für Musik in Stockholm abschloss. Sie komponierte mehrere bedeutende Werke und brachte sie zur Uraufführung. Außerdem ging sie als Geigerin auf Tournee, bevor sie den Sohn ihres Geigenlehrers, Julius Röntgen (1855-1932) heiratete. Nach ihrer Heirat stellte sie ihre Konzerttätigkeit ein; sie bekam zwei Kinder und starb im Alter von 41 Jahren.
Die Sechs Stücke für Clavier und Violine wurden erstmals 1879 in Leipzig bei Breitkopf & Hartel veröffentlicht und sind hier in ganz toll inspirierten und vital-kommunikativen Interpretation zu hören.
Das Duo Migdal-Häring spielt auch die Grieg-Sonate sehr ausdrucksvoll und mit dezidiert rhetorischer Geste. Die Parts von Violine und Klavier kommen in dieser Sonate mit ihrer zarten Romantik und schillernden Eleganz gleichermaßen zum Ausdruck. Die Musiker dialogieren mit ansteckender Leidenschaft und Verspieltheit, betonen gekonnt die folkloristischen Elemente und spielen sich mit Leichtigkeit und guter Laune durch die virtuosen Passagen. Ihre Interpretation überzeugt durch ihren spontanen Charakter, ihren Ideenreichtum, ihre Intelligenz und ihre Frische.
Edvard Grieg, Ethel Smyth, and Amanda Maier all studied in Leipzig. However, as the promotional leaflet states, there is another connection: « All three draw inspiration from the rich flow of folk music from their respective homelands, which pulsates as a primal force in their works. »
Ethel Smyth (1858-1944) was a fierce advocate for women’s rights. Her best-known work is « The March of the Women, » which became an anthem of the English women’s movement. Her highly melodic 1887 violin sonata is a powerful piece, performed by Liv Migdal and Mario Häring as equal partners with agility and pulsating musical flow.
The program does not feature the romantic and passionate sonata by Swedish composer Amanda Maier-Röntgen (1853–1894) but rather her Six Pieces, which are no less romantic.
Maier was the first woman to graduate from the Stockholm College of Music with a degree in conducting. She composed several important works and premiered them herself. She toured as a violinist before marrying Julius Röntgen (1855-1932), the son of one of her teachers. After her marriage, she gave up her concert career, had two children, and died at the age of 41.
The Six Pieces for Piano and Violin were first published in Leipzig by Breitkopf & Härtel in 1879, and you can hear them here in a wonderfully inspired and vitally communicative interpretation.
The Migdal-Häring Duo also performs the Grieg Sonata expressively, with rhetorical flair. The violin and piano parts in this sonata are equally expressive, showcasing delicate romanticism and dazzling elegance. The musicians engage in a dialogue with infectious passion and playfulness. They skillfully emphasize the folkloric elements and play the virtuoso passages with ease and good humor. Their interpretation is convincing in its spontaneity, inventiveness, intelligence, and freshness.