Leo Blech: Alpenkönig und Menschenfeind; Ronan Collett, Hrolfur Saemundsson, Sonja Gornik, Irina Popova, Tilmann Unger, Sinfonieorchester Aachen, Christopher Ward; 2 CDs Capriccio C 5478; Aufnahme 05/2021, Veröffentlichung 09.2022 (124'53) - Rezension von Remy Franck

Nach Orchesterwerken des Dirigenten und Komponisten Leo Blech (1871-1958) bringt Capriccio nun seine komische Oper Alpenkönig und Menschenfeind heraus, eine Komposition, die 1903 in Dresden uraufgeführt wurde.

Sie erzählt die Geschichte eines menschenfeindlichen, notorischen Nörglers, Rappelkopf, der vom Alpenkönig, einem guten Berggeist namens Astragalus, durch Verwandlung bekehrt wird. Rappelkopf, der aus Misstrauen und Pessimismus seine Familie und sein ganzes Umfeld terrorisiert, wird von diesem Berggeist in seinen Schwager verwandelt.

Durch diesen Rollenwechsel kann er sein eigenes Verhalten von außen betrachten und es korrigieren. Daraufhin erlaubt Rappelkopf es seiner Tochter Martha mit ihrem Hans sowie ihrer Magd Lieschen mit seinem Bediensteten Habakuk glücklich zu werden.

Das von Blechs Lehrer Humperdinck beeinflusste Werk ist deftig und volkstümlich, und es gelingt Christopher Ward und dem Sinfonieorchester Aachen die Partitur farbig und vital zu Gehör zu bringen. Das Orchester klingt wirklich gut und präsent in dieser Aufnahme. Leider geht das auf Kosten der Stimmen. Sowohl Ronan Collett als Astragalus als auch Hrolfur Saemundsson als Rappelkopf werden immer wieder im Orchester ertränkt, und beiden Stimmen fehlt es an Konturen und Präsenz. Vor allem die von Saemundsson klingt dumpf und flach, auch in der Gestaltung nicht wirklich engagiert und charakteristisch. Die anderen Stimmen können auch nicht wirklich überzeugen, die Textverständlichkeit ist sehr schlecht, so dass sich letztlich eine große Diskrepanz ergibt zwischen Orchester und Solisten.

Following a CD with orchestral works by conductor and composer Leo Blech (1871-1958), Capriccio now releases his comic opera Alpenkönig und Menschenfeind, a composition first performed in Dresden in 1903.

It tells the story of a misanthropic, notorious complainer, Rappelkopf, who is converted by the Alpine King, a good mountain spirit named Astragalus, through transformation. Rappelkopf, who terrorizes his family and his entire environment out of mistrust and pessimism, is transformed by this mountain spirit into his brother-in-law.

This change of role allows him to look at his own behavior from the outside and correct it. Thereupon Rappelkopf allows his daughter Martha to be happy with her Hans as well as her maid Lieschen with his servant Habakuk.

The work, influenced by Blech’s teacher Humperdinck, is hearty and folksy, and Christopher Ward and the Aachen Symphony Orchestra succeed in making the score sound colorful and vital. The orchestra sounds really good and present in this recording. Unfortunately, this is at the expense of the voices. Both Ronan Collett as Astragalus and Hrolfur Saemundsson as Rappelkopf are repeatedly drowned in the orchestra, and both voices lack contour and presence. Saemundsson’s in particular sounds dull and flat, not really engaging or characteristic. The other voices cannot really convince either, the text intelligibility is very poor, so that in the end there is a great discrepancy between orchestra and soloists.

‘Wie ist die Erde doch so schön’…

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