Nikolaus Brass: etchings für Streichquartett; Wolfgang Rihm: Quartettstudie; Esa-Pekka Salonen: knock, breathe, shine für Violoncello solo; David Sawer: Parthenope für Viola solo; Rodion Shedrin: Lyrische Szenen für Streichquartett; Johannes Maria Staud: Towards a Brighter Hue für Violine solo; Erkki-Sven Tüür: Lost Prayers; Apollon Musagète Quartett, Armida Quartett, Korbinian Altenberger (Violine), Tristan Cornut (Violoncello), Quartett Amabile, Quatuor Ebène, Antoine Tamestit (Viola); 1 CD BR Klassik 900715; Aufnahmen 2004- 2016, Veröffentlichung 08/2017 (75'12) – Rezension von Uwe Krusch

Der Internationale Musikwettbewerb der ARD ist eine der hochangesehenen Möglichkeiten für junge Instrumentalisten, sich durch einen Sieg ein Sprungbrett zu schaffen, um seine Musikerlaufbahn einzuschlagen. So ein Wettbewerb schreibt immer instrumentenbezogen vor, aus welcher Werkauswahl die Prüfungsstücke zu wählen sind. Bei der Violine beispielsweise wird immer ein Mozartkonzert vorgegeben. Eine weitere Vorgabe betrifft ein zeitgenössisches Stück. Seit 2002 hat dieser Wettbewerb die Vorgabe dahingehend vereinheitlicht, dass jedes Jahr für den Wettbewerb Kompositionsaufträge vergeben werden. Das ist vorteilhaft, da zum einen ein in jedem Sinne zeitgenössisches Werk präsentiert wird. Zum anderen müssen sich alle Interpreten mit dem gleichen Stück auseinandersetzen. Dadurch entsteht eine Vergleichbarkeit, die aber auch eine Erhellung für das Auditorium darstellt, da es, üblicherweise im Halbfinale, gleich sechs Versionen eines Stückes zu hören bekommt und damit nicht nur vergleichen kann, sondern auch die Chance bekommt, das bis dahin unbekannte Stück besser zu ergründen.

Dass das Streichquartett nach wie vor (oder wieder) eine angesagte Kompositionsform ist, kann man an den regelmäßig stattfindenden Wettbewerbsbeiträgen sehen. Der Wettbewerb wird als Dokumentation schon lange mit einer als CD veröffentlichten Aufnahme dokumentiert, normalerweise pro Jahr. Auf der aktuellen CD werden sieben seit 2004 geschaffene Werke vorgestellt, die das Quartett als Ensemble oder jeweils einzeln die hierin vertretenen drei Streichinstrumente beleuchten.

Die mit den Werken vorgestellten Künstler haben inzwischen alle einen erfolgreichen Weg als Musiker beschritten, sei es im Orchester, als Solist oder im Ensemble als Quartett. Insofern muss man zu den Künstlern hier nichts Lobendes mehr hinzufügen an. Spannend ist es, ihren frühen hier aufgezeichneten Interpretationen zu folgen und sie im Vergleich zu heutigen Darbietungen zu hören.

Noch erwähnt sei, dass alle Aufnahmen technisch hochwertig sind und die Musik mit angenehm trockener Akustik darbieten und somit keine Wünsche offen lassen Das Begleitheft gibt zu den einzelnen Werken kurze instruktive Erläuterungen.

The international ARD Music Competition prescribes for the contemporary piece to be performed a work which is commissioned by the competition itself. This recording reunites such compositions, and the result is a thrilling compendium with musicians who have meanwhile made their way and are today acclaimed artists.

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