La Muse; Florent Schmitt: Streichtrio op. 105; Darius Milhaud: La Muse ménagère (Arr. Bob Gilmore); Prisma String Trio: Janneke van Prooijen, Violine, Elisabeth Smalt, Viola, Michiel Weidner, Cello); 1 CD Cobra Records 0080; Aufnahmen 07+11.2020, Veröffentlichung 05.2021 (56'00) – Rezension von Norbert Tischer

Im Streichtrio op. 105 des französischen Komponisten Florent Schmitt (1870-1958) gibt es dynamische Indikationen des Komponisten: ‘sans excès’ (ohne Exzess) oder ‘sans exagération’ (ohne zu übertreiben) steht da, aber das Prisma Streichtrio spielt die beiden ersten Sätze sehr zupackend, aufgewühlt, scharf sowie hochexpressiv und kontrastiert die forschen Passagen mit sensibel melodischem Musizieren in den ruhigeren Teilen.

Und dennoch finde ich gar nicht, dass die Prisma-Musiker übertreiben, sondern sie spielen so, dass die Musik den Hörer packt. Auch den langsamen Satz loten sie ausdrucksvoll mit dunkeln Farben aus, während das Rondo einen geradezu burlesken Charakter bekommt.

Darius Milhauds 1944 komponierte 15-teilige Klaviersuite La Muse Ménagère ist der Frau des Komponisten, Madeleine, gewidmet. Mit Titeln wie Aufwachen, Die Wäsche, Die Katze oder Die Pflege des Kranken ist es eine Vertonung ihres gemeinsamen täglichen Lebens, die jedoch musikalisch nicht als banal zu beschreiben ist, denn Milhaud hat in diesem Werk sehr intime und tiefgründige Eindrücke dieses Alltags geliefert, die in der Streichtriofassung so rein und poetisch bleiben, dass sie den Zuhörer nicht weniger berühren als im Original.

In the String Trio op. 105 by French composer Florent Schmitt (1870-1958), there are dynamic indications from the composer: ‘sans excès’ (without excess) or ‘sans exagération’ (without exaggerating) it says, but the Prisma String Trio plays the first two movements very gripping, agitated, sharp as well as highly expressive, contrasting the brash passages with sensitive melodic music-making in the quieter sections.
And yet I don’t think the Prisma musicians are exaggerating at all, for they play in such a way that the music really grabs the listener. They also display the slow movement expressively with dark colors, while the Rondo takes on an almost burlesque character.Darius Milhaud’s 15-part piano suite La Muse Ménagère, composed in 1944, is dedicated to the composer’s wife, Madeleine. With titles like Wake Up, The Laundry, The Cat or Taking care of the sick, it is a setting of their daily life together, but musically it cannot be described as banal, for Milhaud provided very intimate and profound impressions of this everyday life in this work, which remain so pure and poetic in the string trio version that they touch the listener no less than in the original.

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