John Adams: Violinkonzert; Leila Josefowicz, Violine, St. Louis Symphony, David Robertson; 1 CD Nonesuch 7559-79351-0; Aufnahme 10/2016, Veröffentlichung 04/2018 (33'10) – Rezension von Uwe Krusch

Das erste Violinkonzert des ursprünglich rein minimalistisch komponierenden John Adams aus dem Jahre 1993 hat immer wieder Überarbeitungen erfahren, wozu die Solisten, wie auch die Künstlerin dieser Aufnahme, Leila Josefowicz, beigetragen haben, um die Aussage noch zu stärken. Dabei hat Adams aber auch wieder Änderungsüberlegungen zurückgenommen, um den ursprünglichen Ausdruck beizubehalten. In diesem Werk erstreckt sich der Violinpart von Beginn bis zum Ende mit lediglich kleinen Pausen, die eher als Atemholen wirken denn als Freiraum für einen konzertierenden Austausch mit dem Orchester. Insgesamt ist der Stil des Werkes über den reinen Minimalismus hinaus weiter entwickelt und damit interessanter.

Die Solistin Leila Josefowicz hat zusammen mit dem St. Louis Symphony Orchestra unter der Leitung von David Robertson früher bereits das spätere Violinkonzert ‘Scheherazade2’ eingespielt, so dass miteinander vertraute Partner sich nunmehr dem älteren Stück widmen.

Wie bereits in der genannten Aufnahme überzeugen die Beteiligten auch hier wieder ohne Fehl und Tadel. Mit überragender Technik, bravourösem Ausdruck und lupenreiner Intonation dokumentiert Josefowicz ihre künstlerische Reife mit starken Phrasierungen.

Mit zeitgenössischen Kompositionen, gerade mit dem Werk von Adams, hat sie sich in unzähligen Auftritten auseinander gesetzt und dringt somit in einer Tiefe und Qualität in die musikalischen Sphären ein, die ihresgleichen sucht.

Auch das Orchester und der Dirigent Robertson steuern wieder ihre qualitativ hochwertigen Beiträge bei. Die Darbietung lässt auch dieses Mal nichts zu wünschen übrig, so dass dieses erste Konzert dem zweiten vorzuziehen ist, da es musikalisch mehr zu bieten hat.

After John Adams’s Second Violin Concerto Scheherazade2, violinist Leila Josefowicz and the St. Louis Symphony present the composer’s First Concerto in a finely elaborated and overwhelming performance.

  • Pizzicato

  • Archives