Bruckner 2024; Anton Bruckner: Symphonie Nr. 5 B-Dur WAB 105; ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Markus Poschner; # Capriccio C8090; Aufnahme 02.2023, Veröffentlichung 03.-10.11.2023 (70'57) - Rezension von Remy Franck

Anton Bruckner komponierte seine 5. Symphonie in den Jahren 1873 bis 1875. Eine zweite Fassung entstand 1878 und es ist diese, die auf diesem Album gespielt wird. Auffallend sind gleich ab den ersten Minuten die Kontraste. Poschner überzeugt einmal mehr durch eine weitgespannte Dynamik, klanglicher Raffinesse und wohl überlegten Phrasierungen.

Sei es nun in den delikaten Passagen des Adagios und des Scherzos, oder in den großen Steigerungen des ersten, bzw. des letzten Satzes, er kann immer überzeugen, weil er mit den Musikern zu atmen versteht und wegen der gut gesteuerten Differenzierungstechnik Spannungen schafft und abbaut.

Die Unterschiede zwischen Licht und Dunkel, zwischen Bestimmtheit und scheuem Zögern, zwischen verhaltener und hymnischer Sprache kommen in dieser kontrastreichen Version voll zur Geltung.

Anton Bruckner composed his 5th Symphony between 1873 and 1875. A second version was composed in 1878 and it is this version that is played on this album. The contrasts are striking right from the first minutes. Poschner is once again convincing with his wide-ranging dynamics, tonal refinement, and well-considered phrasing.

Whether in the delicate passages of the Adagio and the Scherzo, or in the great climaxes of the first and last movements, he is always convincing because he knows how to breathe with the musicians and creates and relieves tension because of the well-controlled differentiation technique.

The differences between light and dark, between determination and shy hesitation, between restrained and hymnal language, come fully into their own in this contrasting version.

  • Pizzicato

  • Archives