Bruckner 2024, The Complete Versions Edition; Anton Bruckner: Symphonie Nr. 3 d-Moll + Adagio (1876); ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Bruckner Orchester Linz (Adagio), Markus Poschner; # Capriccio, Aufnahmen 02 + 11.2023, Veröffentlichung 07.06.2024 (66') - Rezension von Remy Franck

Die sechzehnte Album der Gesamtaufnahme aller Bruckner Symphonien in allen Versionen enthält die Dritte Symphonie  in der Fassung von 1877, eine der vielen Fassungen dieses Werks, an dem Bruckner wegen immer wieder neuen Misserfolgen am meisten gearbeitet hat. Zuzüglich ist noch das Adagio von 1876 zu hören.

Markus Poschner gelingt es sehr gut, die verhaltenen, hin und wieder fast ängstlichen Klänge mit sehr dezidierter und erhabener Gestik in einen Fluss zu bringen. Das Gefühl innerer Unsicherheit setzt sich im Adagio fort, dessen motivische Vielfalt Poschner sehr klar herausstellt.

Von großer Klarheit ist auch das Scherzo gekennzeichnet, dessen Trio aber auch eine ganz besonders farbige und dörfliche Atmosphäre bekommt. Prachtvoll ist das Finale, dessen Kontraste der Dirigent dramatisch herausarbeitet.

Das Wiener Orchester erledigt sich seiner Aufgabe sehr gut und die Tonaufnahme ist räumlich und hat eine dem Werk angepasste Tiefe.

Ganz exzellent ist auch die Wiedergabe des Adagios von 1876.

The sixteenth album of the complete recording of all Bruckner symphonies in all versions includes the Third Symphony in the version of 1877, one of the many versions of this work on which Bruckner worked most intensively due to repeated failures. The 1876 Adagio is also included.

Markus Poschner succeeds very well in bringing the restrained, sometimes almost anxious sounds into a flow with very determined and sublime gestures. The feeling of inner uncertainty continues in the Adagio, whose motivic variety Poschner emphasizes very clearly.

The Scherzo is also characterized by great clarity, but its trio also takes on a particularly colorful and rustic atmosphere. The finale is magnificent, and the conductor brings out its contrasts dramatically.

The Vienna orchestra does its job very well, and the sound is spacious and has a depth appropriate to the work.

The performance of the 1876 Adagio is also excellent.

  • Pizzicato

  • Archives