Reinhard Keiser: Pomona; Melanie Hirsch (Pomona), Doerthe Maria Sandmann (Flora), Olivia Vermeulen (Ceres), Magdalene Harer (Vertumnus), Julian Podger (Mercurius), Knut Schoch (Zephyrus), Jan Kobow (Jasion/Jupiter), Capella Orlandi Bremen, Thomas Ihlenfeldt; 2 CDs cpo 777 659-2; 2010 (123’23) – Rezension von Manuel Ribeiro

Reinhard Keiser war einer der Meister der deutschen Barockoper. ‘Pomona’ ist seine letzte Oper auf ein Libretto von Textdichter Christian Heinrich Postel, der das Talent des noch jungen Reinhard Keiser erkannt hatte. Ab 1697 schrieb der Textdichter ausschließlich für Keiser. Pomona ist auch die erste von insgesamt vier Opern, die dem dänischen Königshaus gewidmet wurden.

Die Oper ‘Pomono’, entstanden 1702, ist mit virtuosen Arien, bescheidenen Liedern wie auch kleinen Tänzen ganz melodisch aufgebaut und, passend zum Thema eines Wettstreits zwischen den Göttern, höchst amüsant. Es sind Melodien, die eigentlich sehr schnell zu Gassenhauern werden sollten, jedoch heute komplett vergessen sind.
Die neun Solisten dieser Aufnahme singen mit Herz, Leidenschaft und geschmackvollem Witz. Ihr Gesang ist auch fein abgestimmt, präzise, virtuos, und die Stimmen passen perfekt zueinander. Kurz gesagt, dies ist eine sehr homogene Leistung. Das einfühlsame Spiel der kleinen ‘Capella Orlandi’ wirkt leicht und kultiviert. Die Aufnahme ist daher absolut empfehlenswert.

Reinhard Keiser’s ‘Pomona’ is an exquisite baroque entertainment, presented in a delightful performance with a first class ensemble.

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