Edouard Lalo: Trio Nr. 1 op. 7; Alfred Desenclos: Suite Brève dans le goût classique; Gabriel Philippot: Miroir; Henri Vieuxtemps: Sonate op. 36; Jean Daufresne, Saxhorn, Alexandre Collard, Horn, Mathilde Nguyen, Klavier; 1 CD Klarthe K098; Aufnahme 2019, Veröffentlichung 22/05/2020 (59'52) - Rezension von Norbert Tischer

Dies ist die Debut-CD des jungen französischen Duo Miroir, welches ein Instrument in den Mittelpunkt stellt, das gar nicht so sehr bekannt ist, das Saxhorn, das 1845 von Adolphe Sax in Paris patentiert wurde. Es handelt sich um ein Blechblasinstrument, das mit dem Horn verwandt ist. Es wurde zwar in Kompositionen von Berlioz und Messiaen verwendet, ist aber sonst nicht besonders stark vertreten.

Das Programm beginnt mit dem für Violine, Cello und Klavier komponierten Trio von Edouard Lalo, das in einer Transkription für Saxhorn, Horn und Klavier ganz neue Farben erlangt und richtig gut klingt.

Das für das Duo Daufresne-Nguyen geschriebene, sehr ‘klassisch’ konzipierte Stück Miroir von Gabriel Philipport beginnt mit einem sehr melodischen Nocturne, gefolgt von einer Elegie, einer Ballade und einer Vocalise. Es ist ein weitgehend ruhiges, kontemplatives Stück, in denen der Saxhorn-Solist seinen Lyrismus auch im perfekt beherrschten Piano wunderbar zeigen kann. Er wird von Mathilde Nguyen gefühlvoll begleitet.

Die Bratschensonate von Henri Vieuxtemps macht sich ebenfalls gut im Arrangement für Saxhorn und Klavier. Dem Duo gelingt ein schön ausbalanciertes Spiel, und Daufresne ist im Virtuosen wie im Kantablen ein brillanter Interpret.

Die Suite von Albert Desenclos ist ein gefälliges Originalstück, das der Komponist 1965 als Bestellung vom Pariser Konservatorium schrieb. Auch hier fällt die phänomenale Beherrschung des Instruments durch den Saxhornsolisten auf, so dass die ganze CD ein beeindruckendes Plädoyer für ein unterschätztes Instrument ist.

This is the debut CD of the young French Duo Miroir, which focuses on an instrument that is not so well known, the saxhorn, patented in 1845 by Adolphe Sax in Paris. It is a brass instrument related to the horn. Although it was used in compositions by Berlioz and Messiaen, it is not very well represented elsewhere.
The programme begins with Edouard Lalo’s Trio, composed for violin, cello and piano. In a transcription for saxhorn, horn and piano, it takes on completely new colours and sounds really good.
Written for the Daufresne-Nguyen duo, the very ‘classical’ Miroir by Gabriel Philipport begins with a very melodic nocturne, followed by an elegy, a ballad and a vocalise. It is a largely quiet, contemplative piece, in which the saxhorn soloist can show his lyricism even in the perfectly controlled piano and pianissimo. He is sensitively accompanied by Mathilde Nguyen.
The Viola Sonata by Henri Vieuxtemps also does well in the arrangement for saxhorn and piano. The two performers succeed in a beautifully balanced playing, and Daufresne is brilliant in both the virtuoso and cantabile parts.
The Suite by Albert Desenclos is a pleasing original piece, commissioned in 1965 by the Paris Conservatory. Here, too, the saxhorn soloist’s phenomenal mastery of the instrument is striking, so that the whole CD is an impressive plea for an underrated instrument.

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