Sergey Prokofiev: Klavierstücke op. 12 & 96, Sarkasmen op. 17, Klaviersonate Nr. 4, Scheherazade Fantasie; Evgenia Rubinova, Klavier; 1 CD Cavi 85533003; 12/12 (71’18) – Rezension von Alain Steffen

Als wirkliches Talent zeigt sich die russische Pianistin Evgenia Rubinova in diesem reinen Prokofiev-Programm. Rubinova spielt einen recht frischen Prokofiev und unterstreicht immer wieder die Modernität der Musik. Wenn diese moderne musikalische Sprache auch deutlich in den Vordergund gestellt wird, so vergisst Evgenia Rubinova aber nie, die klassischen Elemente mit ein zu beziehen. Sie erreicht gerade dann höchste Intensität, wenn sie die expressive Lyrik und das Augenzwinkern der modernen Handschrift Prokofievs gegenüberstellen kann.

Daraus resultiert eine atemberaubende Dynamik, die den Hörer an keiner Stelle kalt lässt. Allerdings macht es ihm die Pianisten nicht immer einfach. Rubinovas Interpretationen sind höchst komplex und verlangen eine hundertprozentige Aufmerksamkeit. Zudem kann man sich nicht auf eigene Hörgewohnheiten verlassen, sondern muss bereit sein, sich ganz auf die eigenwilligen, aber immer schlüssigen Interpretationen der Pianistin einzulassen. Dieser Prokofiev fordert ungemein heraus! Und das ist spannend!

Stunning dynamics and unconventional ideas characterize Evgenia Rubinova’s Prokofiev performances. At the end the music is challenging not only for the pianist but also fore the listener. A great treat!

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