Franz Schubert: Klaviersonate Nr. 21 D. 960 + Fantasie D. 940 + Militärmarsch Nr. 1 D. 733; Philippe Entremont, Gen Tomuro, Klavier; 1 CD Solo Musica SM 276; Aufnahme 2017, Veröffentlichung 01/2018 (68'42) – Rezension von Remy Franck

Philippe Entremont hat sich Zeit gelassen mit Schuberts 21. Klaviersonate. 2009 wollte er sie bereits aufnehmen, doch wie er im Booklet schreibt, war es noch zu früh. Jetzt, mit 83, legt er eine Aufnahme vor. Es ist seine sehr persönliche Sicht auf das Werk. Den ersten Satz spielt er sehr differenziert, mit viel Grollen und manchmal dramatischen Akzenten, « eine wundervolle Reise mit kleinen Glanzlichtern », wie der Pianist behauptet.

Der zweite Satz, Andante sostenuto, wirkt bei Entremont sehr reflektiv, aber quasi emotionslos. Das alerte, hier fast augenzwinkernde Scherzo, führt zu einem dringenden Finalsatz.

Was insgesamt fehlt in dieser Aufnahme ist die Transparenz des Klangs, die Differenzierung der Hände, der Dynamik, der Farbwerte, die mehr Emotion hätten bringen können. Daran mag zum Teil die Aufnahme schuldig sein, die sehr direkt ist und ohne größeren Klangraum. Besonders abträglich wird das in der vierhändigen Fantasie und im Militärmarsch, die Entremont mit seinem Assistenten Gen Tomuro spielt, und in denen das Klavier manchmal klirrt und der Klang sich nicht wirklich genügend entfalten kann.

At the age of 83, Philippe Entremont returns to the piano for one very personal and rather sober-minded version of Schubert’s D 960 Sonata. The main problem here is the very direct sound recording which does not allow the sound to unfold.

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