Solistes Européens Luxembourg

Es durfte gelacht werden, in der Philharmonie. Am Dienstag spielten die Solistes Européens Luxembourg ein Konzert, das den Humor in der Musik, zum Thema hatte. Christoph König hatte ein abwechslungsreiches, allerdings nicht immer gelungenes Programm zusammengestellt. Diesen Eindruck hatte jedenfalls unser Mitarbeiter Alain Steffen, der das Konzert besucht hat.

Natürlich durfte bei diesem Thema Mozarts Ein musikalischer Spaß nicht fehlen. Bei diesem Klassiker, in dem Mozart sich einerseits über verschiedene Orchestermusikergruppen lustig macht, andererseits immer wieder neue, unerwartete und witzige Ideen in seine Musik einfließen lässt, durfte das Orchester dann auch spielerisch glänzen. Die ungezwungene, lebendige Interpretation passte sehr gut zu diesem unbeschwerten Werk. Weiter ging es mit dem Konzertstück für Bläserquintett und Orchester op. 41 von Julius Rietz (in der Bearbeitung von Andreas N. Tarkmann), einem Zeitgenossen von Schumann und Mendelssohn. Seine Musik ist natürlich sehr romantisch gefärbt, bringt es aber nicht fertig, auf die Dauer zu überzeugen. Da gibt es viele leere Momente, kaum eine Melodie erweist sich als attraktiv und in seiner Gesamtheit kommt dieses Werk insbesondere im ersten Teil recht behäbig daher.

Das exzellente Acelea Quintett konnte da auch nicht viel ausrichten, besser wäre es gewesen, die Zugabe mit Orchester ins offizielle Programm zu nehmen. Dieses Programm schien dann auch etwas lang, zumal auch Arvo Pärts ‘Wenn Bach Bienen gezüchtet hätte’ wie das Rietz-Konzert ohne Humor daherkommt und auch sonst nicht sonderlich interessant ist.

Nach der Pause erfreute uns das Orchester mit einer exquisiten Wiedergabe der Symphonie Nr. 60, Il Distratto, von Joseph Haydn, die  aber im Grund eine Schauspielmusik mit Ouvertüre und fünf darauffolgenden Sätzen ist. Christoph König dirigierte die Musik mit Sinn für Witz und Detail, die SEL spielten leicht und schwebend und ließen das Werk in einer luftigen Transparenz mit viel Dynamik und unaufdringlicher Virtuosität erklingen.

Den Abschluss machte die Ouvertüre Il Signor Bruschino von Gioacchino Rossini, die ebenfalls zu einem musikalischen Leckerbissen wurde. Etwas gestrafft, ohne Rietz und Pärt, und mit vielleicht einem anderen  augenzwinkernden Werk hätte man das Thema Humor in der Musik sicher noch besser abgedeckt. Schön war es zu sehen, dass sich wieder mehr Publikum zu den Konzerten einfindet.

  • Pizzicato

  • Archives