Das European Academic Orchestra und der Choeur de Chambre de Luxembourg unter Antonio Grosu haben in der Luxemburger Philharmonie Verdis Messa da Requiem aufgheführt. Alain Stefffen war überrascht er von der hervorragenden spielerischen und sängerischen und dem in allen Punkten überzeugendem Dirigat von Antonio Grosu.

Das spieltechnische Niveau dieser Interpretation lag deutlich über einer schnell ein geprobten Ad hoc-Aufführung, und es war bewundernswert, mit welcher Professionalität der Chordirigent Grosu es schaffte, die vier Ensembles, nämlich die Streicher des European Academic Orchestra, die Bläser der Musique Militaire, den Chor und die vier Solisten, die ja eigentlich nie regelmäßig zusammen spielen, zu einem großen einheitlichen Klangapparat zu formen und hier immer die exakte Balance zu finden. Sicher, es gab es in den Solipassagen der Streicher einige Intonationsprobleme im Offertorium, und merkte man schon, dass die Holzbläser der Musique Militaire es nicht gewohnt sind, Sänger, wie hier im Agnus Die, adäquat zu begleiten.

Grosu hatte es geschafft, ein mit Elizabeth Wiles, Sopran, Lilia Istrati, Mezzo-Sopran, Mihail Mihaylov, Tenor und Charles Dekeyser, Bass, ein gutes Solistenensemble zu verpflichten, auch wenn die Sopranistin manchmal schwächelte. Was mich aber am meisten freute, das war die Tatsache, dass Antoniu Grosu Verdis Messa da Requiem nicht als Klangspektakel dirigierte, sondern der Musik in allen Hinsichten verpflichtet blieb. Auch räumte er dem Chor genügend Spielraum ein, so dass sich das Orchester nicht in den Vordergrund spielte, was ja beispielsweise beim Dies Irae sehr gefährlich ist. Darüber hinaus dirigierte Grosu mit klaren Bewegungen, folgte einem inneren Duktus und unterließ jegliche Showgebärden. Das aus jungen Musikern der Grenzregion bestehende European Academy Orchestra bewährte sich in diesem anspruchsvollen Werk und der Choeur de Chambre de Luxembourg bestach mit einem ebenso subtilen wie prachtvollen Vortrag.

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