Patricia Petibon
(c) Bernard Martinez

Ein in allen Hinsichten ganz besonders Konzert boten die französischen Sopranistin Patricia Petibon und die Pianistin Susan Manoff im Kammermusiksaal der Luxemburger Philharmonie. So erlebte es jedenfalls Pizzicato-Mitarbeiter Alain Steffen.

Wie immer gestaltete Patricia Petibon einen sehr individuellen Liederabend, den man eigentlich nicht als solchen bezeichnen kann. Vielmehr waren es ‘Gesänge der Liebe und Leidenschaft’ (Tatjana Mehner), die als ein großer Monolog in halbszenischer Form konzipiert waren. Hauptwerk war Poulencs La voix humaine nach einem Text von Jean Cocteau. Dieser tragische Szene in Form eines musikalischen Monologs, bei dem eine verlassene Frau mit ihrem Partner telefoniert und uns mit ihrem seelischen Zusammenbruch an den Rand des Wahnsinns führt, setzte Petibon in der ersten Konzerthälfte Musik aus Poulencs L‘Histoire de Babar, le petit élephant sowie Lieder von Reynaldo Hahn, Joseph Canteloube und Thierry Escaish, die traurige irische Ballade Danny Boy und eine Operettenarie von Jacques Offenbach voran. Dies, um die verschiedenen Gefühlslagen der Frau aus La voix humaine darzustellen und das psychologische Verständnis zu vertiefen. Bei Petibon telefoniert die Frau nicht, sie redet mit Stimmen und inexistenten Personen, was durchaus logisch erscheint und die Tragik dieser Figur noch verstärkt. Grandios war dabei die Interpretation von Patricia Petibon, die von der ebenso exzellenten wie hellhörigen und interaktiven Pianistin Susan Manoff begleitet wurde.

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