Orchestre Philharmonique du Luxembourg

Beim 46. Galakonzert der SOS Villages d’enfants Monde, das vom Orchestre Philharmonique du Luxembourg (OPL) gespielt wurde, reagierte das Publikum am Schluss mit großer Begeisterung. Ebenso Pizzicato-Mitarbeiter Alain Steffen.

In dem Konzert konnten die Zuhörer das Talent der diesjährigen Preisträgerin des Concours Reine Elisabeth, Hayoung Choi bewundern. Die junge südkoreanische Cellistin spielte die Rokoko-Variationen op. 33 von Peter Tschaikowski hinreißend schön. Der Charakter des Stückes ist an Mozart angelehnt, demnach fein und leicht. Choi spielte die Variationen mit schönem Klang und einem guten Gespür sowohl für die beschwingten wie auch für die schwermütigen Variationen. Gustavo Gimeno und das OPL begleiteten dezent und unauffällig und ließen der talentierten Cellistin den Vortritt.

Luc Grethen

Nach der Pause folgte die Uraufführung von Luc Grethens Seven Gates, einem Auftragswerk des luxemburgischen Kulturministeriums. Grethen gelingt es in diesem rund zwanzigminutigem Variations-Stück, den Hörer auf eine durchgehend spannende und interessante Musikreise mitzunehmen. Die Musik ist tonal, besitzt Kraft und Charakter.

Luc Grethen beschreibt sein Stück wie folgt: « 7 Akkorde, um 7 Tore zu öffnen, 7 Tore, um 7 Räume zu erkunden, 7 Räume, um 7 Stimmungen zu erleben. Thematisch sind die 7 Räume miteinander verbunden. Die Themen und Motive, die im 1. Raum vorgestellt werden, treten in den andern Räumen in veränderter Form und Gestalt auf und bilden somit die Einheit von Seven Gates.“ Dies alles ist sehr gut hörbar und auch für den ungeübten Hörer durchaus nachvollziehbar. Das exzellent disponierte Orchester hüllte das Werk in ein prächtiges Klanggewand. Gustavo Gimeno dirigierte mit der nötigen Klarheit, Subtilität und Intensität

Gustavo Gimeno
(c) Alfonso Salgueiro

Eine Schippe an Klangrausch legte dann die abschließende Rosenkavalier-Suite von Richard Strauss noch drauf. Gimeno begann das Stück mit schnellen Tempi und schlanken Linien. Somit entging jedem schwülstigen Pathos. Das virtuose Spiel der Musiker besaß genau die richtige Balance zwischen Klangopulenz und feinem kammermusikalischem Ton. Die absolute Sicherheit aller Instrumentengruppen, die hervorragenden Soli, allen voran das feine  Violinspiel von Konzertmeisterin Nelly Guignard und der schöne Klang des gesamten Orchesters machten diese Suite zu einem wirklichen Hörgenuss.

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