Johan Dalene & Nicola Eimer
(c) Alfonso Salgueiro

Das Konzerthaus in Stockholm bietet für diese Saison mit Johan Dalene einen 21-jährigen Geiger als aufstrebenden Jungmusiker an. In Luxemburg trat er zusammen mit der englischen Pianistin Nicola Eimer auf. Was es bei ihrem einstündigen Konzert zu hören gab, berichtet Uwe Krusch.

Ohne Pause präsentierten die beiden jungen Musiker ihr Programm aus zwei Sonaten, nämlich der G-Dur Sonate op. 30/3 von Beethoven und der zweiten Sonate von Prokofiev. Darin eingebettet erklangen das kurze Sospiri von Edward Elgar und das von Dalene allein gespielte, extra für seine Tournee komponierte Companion (Seasons) der Schwedin Tebogo Monnakgotla.

Um gleich einen wichtigen Aspekt anzumerken: Die Philharmonie hatte eine ‘Umblätterin’ für das Piano gefunden, die gleiche wie am Vorabend bei Helmut Deutsch, die mit Akkuratesse und Geschick diese Aufgabe erledigte. Dafür erhielt sie von der Pianistin zu Recht extra Applaus. Nach dem Desaster vor einigen Tagen lief es also schon von der Seite her bestens.

Johan Dalene & Nicola Eimer
(c) Alfonso Salgueiro

Auch sonst bot sich den Zuhörern ein spannendes Konzert, bei dem man manches Detail leichten Herzens unter dem Aspekt jugendlichen Überschwangs überhören konnte. Gleich bei der Sonate von Beethoven entwickelte Dalene ein geradezu existentiell anmutendes Spiel. Dass er dabei manchen Ton bis fast ins geräuschhafte aus der ihm zur Verfügung stehenden Stradivari herauskratzte, wirkte bei der intensiven Zuwendung musikalisch sogar ansprechend, obwohl man es sicherlich sonst als Schwäche hören würde. Andersherum sprachen die Saiten sicherlich ungewollt bei manchen leisen Passagen nicht an. Mit flotten Tempi und einer großen Breite an Dynamik und Ausdrucksmöglichkeiten bot er eine Interpretation, die jedenfalls nicht langweilte. Vielmehr zeichnete er ein starkes Bild der Komposition.

Die Sonate von Prokofiev erlebte ebenso eine stupende Deutung. Diese aus der Umschreibung der Flötensonate entstandene Komposition lässt in ihrem klassischen Habitus an die Epoche und auch die erste Symphonie aus Prokofievs Hand denken. Doch Harmonik und Metren eröffnen neue Welten. Die Wiedergabe dieses Werk bebte von der Expressivität und Intensität des Spiels.

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