Johann Sebastian Bach

Im Rahmen der Concerts Apéritif-Reihe in der Philharmonie Luxembourg spielten drei Musiker des Orchestre Philharmonique du Luxembourg, Ryoko Yano, Violine, Ilan Schneider, Bratsche, und Niall Brown, Cello, eine Bearbeitung von Bachs Goldberg-Variationen. Alain Steffen hat sich das Konzert angehört.

Dmitri Sitkovetsky hat die Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach mehrmals bearbeitet. Zuerst 1985 als Streichtrio zum 300. Bach-Geburtstag, dann eine Bearbeitung für Streichorchester und 2009 erneut eine straffere und gekürzte Fassung für Streichtrio. Im Rahmen dieses Concert Apéritif kam eine um 20 Minuten gekürzte Fassung der 1985-Version zur Aufführung, wobei verschiedene Wiederholungen weggelassen wurden.

Sitkovetskys erste Fassung dauert rund 80 Minuten, die im Kammermusiksaal der Philharmonie gespielte Version kam mit rund 60 Minuten aus. Somit wirkten die Goldberg-Variationen in sich geschlossener und kompakter, was der dynamischen Aufführung der drei Musiker sehr zu Gute kam. Ryoko Yano führte das Ensemble mit viel Drive in ihrem Spiel an und zeigte somit, dass die drei Musiker den „Gemüths-Ergötzungsgedanken“ durchaus ernst nahmen und das Werk als erstklassig komponierte Unterhaltungsmusik sahen.

Tatsächlich verarbeitet Bach ja in seinen Variationen « Präludien, Allemanden, Couranten, Sarabanden, Giguen, Menuette und andere Galanterien“. Das Werk besitzt demnach durchaus einen tänzerischen Charakter. Diesen tänzerischen Schwung zeichnete die Interpretation der drei Musiker aus. Die Rollen schienen klar verteilt und jeder hörte blind auf den anderen, so dass man zudem als Hörer dank eines klarstrukturierten und transparenten Spiels die Architektur des Werkes und die verschiedenen Stimmen hervorragend mitverfolgen konnte. Die Dialoge oder Trialoge waren abwechslungsreich und sehr lebendig, ohne dass dabei je zu viel Virtuosität oder gar Show-Effekte eingesetzt werden mussten. So kam eine erstklassige Aufführung von Bachs Meisterwerk zustande.

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