Ludwig van Beethoven: Streichquartette Nr. 3 & 5 op. 18, Nr.16 op.135; Hagen Quartett; 1 SACD Myrios 009; 10 & 12/12 (79’25) – Rezension von Alain Steffen

Eine der wichtigsten Charakteristika des Hagen-Quartetts war immer schon seine unmittelbare Spielfreude, bei der man die spontane Kommunikation quasi hautnah miterleben konnte. Nun, das Hagen Quartett hat sich weiter entwickelt, ist reifer geworden und man kann nicht leugnen, dass sich eine gewisse Routine eingeschlichen hat. Die vier Musiker arbeiten nun schon seit über 30 Jahren zusammen. Das bedeutet, dass man sich in- und auswendig kennt und vieles einfach automatisch abläuft.

Die Hagens sind Weltklassemusiker, das steht hier außer Frage. Und sie können sich aufeinander verlassen. Der Klang ist da, die Intelligenz und Musikalität bei den Ausführungen sind optimal, die musikalische Tiefe wie auch die technische Versiertheit sind garantiert. Somit erlebt der Zuhörer diese Beethoven-Quartette auf allerhöchsten spielerischem Niveau.

Doch es ist gerade diese Perfektion und  dieser gut geölte Ablauf, die den Aufnahmen eine gewisse Vorhersehbarkeit verleihen. Man sitzt und genießt zwar die Vollkommenheit der Interpretation, auf die Spontaneität muss der Hörer aber leider verzichten. Irgendwie schade!

Though masterly performed by a first class quartet, Hagen’s Beethoven is predictable and lacks spontaneity.

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