Aaron Copland: Symphonie Nr. 3; Carlos Chavez Symphonie Nr. 2 (Sinfonia India); Orchestra of the Americas, Carlos Miguel Prieto; 1 CD Linn CKD 604; Aufnahme 07/2018, Veröffentlichung 07/06/2019 (D), 14/06/2019 (UK, US) – 52'37) - Rezension von Remy Franck

Aaron Copland mag besser bekannt sein für eine Americana-Musik als für seine Symphonien. Dass diese jedoch, wenn sie gut interpretiert werden, echte Meisterwerke sind, zeigt diese Aufnahme am Beispiel der 1946 in Boston uraufgeführten Dritten. Sie ist Coplands umfangreichstes Orchesterwerk, das durch ein starkes Schlagwerk und dem Platz, der den Bläsern zugedacht ist, ganz besondere Farben erhält. Und wenn die Rhythmik sehr wichtig ist, so gibt es auch sehr kantable Passagen. Zu den vielen guten Aufnahmen dieser Symphonie (Bernstein, Judd, Slatkin und Copland selber) kommt diese fein nuancierte, gut durchdachte und strukturierte Darbietung unter der Leitung von Carlos Miguel Prieto hinzu.

Das panamerikanische Jugendorchester The Orchestra of the Americas brilliert in allen Registern auch in der 2. Symphonie von Carlos Chavez, die ebenfalls in sehr guten Einspielungen vorliegt (Bernstein koppelte sie gar mit der Vierten von Brahms). Die mit Sinfonia India betitelte Komposition dauert nur 12 Minuten und basiert auf drei Melodien der Ureinwohner, also der Indianer. Prieto nutzt die Partitur nicht aus, um die Musik besonders spektakulär werden zu lassen, sondern legt auch bei Chavez viel Wert auf musikalische Feinzeichnung. An Wirkung büßt die Musik dabei nichts ein, im Gegenteil.

Aaron Copland’s Third Symphony, first performed in Boston in 1946, is his most extensive orchestral work. Besides the many good recordings of this symphony (Bernstein, Judd, Slatkin and Copland himself) there is now this finely nuanced, well thought and structured performance under the direction of Carlos Miguel Prieto. The Orchestra of the Americas is no less brilliant in the Chavez’s Second Symphony. The composition, entitled Sinfonia India, lasts only 12 minutes and is based on three melodies of the native Indians. Prieto doesn’t use the score to make the music particularly spectacular, but cares for musical details. Nevertheless, the music doesn’t lose any of its effect, on the contrary.

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