Der Generalmusikdirektor des Stadttheaters Bremerhaven, Marc Niemann, wird seinen im Sommer 2026 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Die Stellenausschreibung für eine Neubesetzung des Postens wurde jetzt veröffentlicht und sorgt für Ärger. Das Philharmonische Orchester des Stadttheaters wirft in einem Offenen Brief dem seit 2021 amtierenden Intendanten Lars Tietje vor, die eigene Position stärken und die des künftigen Generalmusikdirektors schwächen zu wollen. In dem Brief zeigen sich die Orchestermitglieder besorgt, denn sie befürchten persönliche Nachteile.

Aus der Ausschreibung für die Stelle des Generalmusikdirektors geht tatsächlich hervor, dass dieser künftig dem Intendanten unterstellt sein soll. Damit wäre es nicht mehr so, dass Intendant, Verwaltungsdirektor und der Generalmusikdirektor gleichgestellt seien, betont das Orchester, das fürchtet, es könne eines Tages weggespart werden, wenn Oper und Operette in den Hintergrund rückten, weil Tietje das Musical bevorzugt. Es wird betont, dass Tietje die auch Zukunftsfähigkeit des Sinfoniekonzerts in Frage gestellt.

Auf die Beschwerden des Orchesters reagierte der Intendant, indem er den Musikern unangemessenes Verhalten vorwarf. Der Kulturdezernent der Stadt, Michael Frost verteidigte die Planung so: « Auch wenn das Stadttheater Bremerhaven ab 2026 von einer Doppelspitze aus Intendant und Verwaltungsdirektorin geleitet wird, schmälert dies nicht die hervorgehobene Position des Generalmusikdirektors, der selbstverständlich weiterhin die künstlerische Leitung des Philharmonischen Orchesters ausüben wird. » Aber genau da liegt der Knackpunkt: ‘Hervorgehoben’ ist für das Orchester nicht ‘gleichberechtigt’.

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