Giacomo Puccini: Tosca; Angela Gheorghiu (Tosca), Roberto Alagna (Cavaradossi), Ruggero Raimondi (Scarpia), Maurizio Muraro (Angelotti), u.a., Chor und Orchester des Royal Opera House Covent Garden, Antonio Pappano; Regie: Benoît Jacquot; Kulissen: Sylvain Chauvelot; 1 Blu-ray UltraHD4K + 1 Bluray Arthaus 109293/ 1 DVD Arthaus Musik 109292; Bildformat: 16:9; Stereo & Surround; Aufnahme 2001, Wiederveröffentlichung 09/2017 (117‘) – Rezension von Norbert Tischer

Dass Opern-Filme keineswegs nur was für Liebhaber von Kitsch und Ausstattungs-Orgien sein müssen, das stellt dieser Streifen eindrücklich unter Beweis. Denn was Regisseur Benoît Jacquot in diesem Film aus Puccinis ‘Tosca’ macht, erinnert nicht im Geringsten an fade Bebilderung durch Original-Bauten und Natur-Szenerie, wie das im Domingo-Mehta-Film an römischen Originalschauplätzen geschah. Der Regisseur verheimlicht nie, was er eigentlich tut – nämlich eine Oper mit den Möglichkeiten des Kinos erzählen: Immer wieder sieht man Szenen der Aufnahme-Sitzungen zum Soundtrack, dann wieder ganz offensichtlich ‘gebaute’ Kulissen, die ins Dunkel verlaufen und verwackelte Film-Schnipsel von den Originalschauplätzen in Rom. Das alles wird so kunstvoll arrangiert, dass ein dichtes Gewebe verschiedener (Bild)Ebenen entsteht.

Die musikalische Seite des Ganzen braucht sich nicht zu verstecken. Nicht unbedingt wegen dem Cavaradossi von Roberto Alagna, der seinen schönen lyrischen Tenor manchmal überstrapaziert. Und nur bedingt wegen Ruggero Raimondi, der als Scarpia m.E. erst in der Kombination von Ton und Bild richtig überzeugt. Aber Angela Gheorghiu in der Titelpartie und Antonio Pappano am Pult verbreiten aufregende Theateratmosphäre.

Arthaus wiederveröffentlicht diesen Film nun erstmals auf Blu-ray HD4K, doch in diesem Set ist auch eine normale Blu-ray enthalten. Für Opernfreunde, die keine Blu-ray lesen können, gibt es alternativ eine normale DVD.

Benoît Jacquot succeeded in turning Puccini’s Tosca in a well-working opera film. There is a lot of fascinating footage here, and the music is well served as well. Sometimes Roberto Alagna’s voice sounds strained, and Ruggero Raimondi is convincing only if one takes in count his acting skills. Angela Gheorghiu’s Tosca is gorgeous and so is Antonio Pappano’s conducting.

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